Das Inzidentalom

Das Inzidentalom der Nebenniere ist zwar häufig, es hat aber nur ausnahmsweise Krankheitswert. Diagnostik und Therapie konzentrieren sich daher auf ein eventuell vorliegendes Phäochromozytom oder ein hormonell aktives Nebennierenadenom. Die Dignität des Tumors lässt sich aus dessen Ausdehnung abschätzen: Bei einem Durchmesser von über 5 cm ist wegen des Malignitätsrisikos eine Operation indiziert.

Epidemiologie

Da es sich um einen zufällig nachgewiesenen Tumor handelt, dessen „Entdeckbarkeit“ erst durch die Weiterentwicklung der bildgebenden Verfahren in den letzten Jahren möglich ist, existieren noch keine wirklich zuverlässigen Daten zur Inzidenz. In der radiologischen Literatur wird eine Häufigkeit von ca. 2 % angegeben. Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Inzidenz.

Diagnostik

Wird ein Nebennierentumor zufällig entdeckt, so sollte eine hormonelle Aktivität des Tumors ausgeschlossen werden. Hierzu wird ein 24-Stunden-Sammelurin auf Katecholamine untersucht und ein niedrig-dosierter Dexamethasonhemmtest durchgeführt. Liegt der Kaliumwert im Normbereich, kann auf die Bestimmung von Aldosteron und Renin verzichtet werden, Zum Ausschluss einer vermehrten Androgenproduktion sollte DHEAS bestimmt werden.

Differentialdiagnose

Nebennierenrindenadenom, Nebennierenrindenkarzinom, knotige Nebennierenrindenhyperplasie, Nebennierenmarkserkrankungen, Nebennierenzyste, Metastasen.

Dazu kommen seltene Differentialdiagnosen wie: Myelolipom, Ganglioneurom, Malignes Lymphom, Fribröse Histiozytome, Hämatom, Neurolemmom, Neuroblastom.

Dignität

Weit über 75% aller Inzidentalome sind hormon-inaktive Nebennierenrindenadenome.

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