Quantitative Sensorische Testung (QST)

Die Quantitative Sensorische Testung (QST) ist ein nicht-invasives Testverfahren, das mittels somatosensorischer Reize eine umfassende Analyse der Hautsensibilität sowie der Sensibilität darunter liegender Schichten (Faszien/Muskulatur) erlaubt. Mit relativ einfachen Mitteln wie Pinsel oder Thermode können verschiedene Empfindungsqualitäten der Haut getestet und quantifiziert werden. Im Gegensatz zur qualitativen bzw. semiquantitativen klinischen Untersuchung kommen bei der Quantitativen Sensorischen Testung (QST) physikalisch skalierbare nicht-nozizeptive und nozizeptive Reize zum Einsatz.

Die Auswertung erfolgt mit Hilfe einer Software (eQuiSTA©) im Seitenvergleich, sowie anhand von Normwerten, die an definierten Körperarealen bei gesunden Probanden erhoben wurden. Im Einzelnen werden folgende Parameter in der Testbatterie erfasst:

Detektionsschwellen für Berührung, Druck, Vibration und Temperatur
Schmerzschwellen für Berührung, Druck und Temperatur
Mechanische Schmerzsensitivität, mechanische Allodynie
Wind-up-ratio

Die QST-Untersuchung dauert etwa 90 Minuten.

Indikationen

Nach der aktuellen S2-Leitlinie „Neuropathischer Schmerz“ (Deutsche Gesellschaft für Neurologie, 2019) kann die QST zur ergänzenden Diagnostik empfohlen werden, wenn aufgrund von Anamnese und klinischer Untersuchung Hinweise darauf bestehen, dass ein neuropathischer Schmerz vorliegen könnte. Indikationen zur QST bestehen insbesondere bei Verdacht auf Small-Fiber-Neuropathie (SFN) oder bei regionalen Schmerzsyndromen, wenn konventionelle elektrophysiologische Methoden ohne Auffälligkeiten geblieben oder technisch nicht durchführbar sind.

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