Hygiene

Bereits vor über 20 Jahren wurden die damaligen Empfehlungen zur Schaffung einer eigenen krankenhausspezifischen Hygieneorganisation in beiden Häusern gemäß den damaligen Richtlinien des Bundesgesundheitsamtes (heute Robert Koch Institut http://www.rki.de/ ) umgesetzt.

Neben der Ausbildung von Krankenpersonal zu speziellen Hygienefachkräften wurde auch auf Seiten der Ärzteschaft die Funktion eines hygienebeauftragten Arztes geschaffen.

Zielsetzungen und Arbeitsaufträge sind klar definiert: Erkennung und Bekämpfung von sogenannten Krankenhausinfektionen. Dabei stehen neben dem Erstellen von Hygieneplänen engmaschige Kontrollen aller hygienerelevanten Strukturen eines Krankenhauses im Blickfeld wie: Wasser, Klimaanlagen, Reinigung, Küchenhygiene, Sterilisation etc.. Daneben ist eine kontinuierliche Fortbildung des Pflege- und ärztlichen Personals in die Krankenhaushygiene ein weiterer Schwerpunkt. Hygienefachkraft und hygienebeauftragter Arzt stimmen sich im Alltag eng ab und informieren und beraten den ärztlichen Direktor und die Klinikleitung.

Ein übergeordnetes Instrument der Krankenhaushygiene bildet die Hygienekommission, welche inzwischen für den gesamten Klinikverbund der Niels-Stensen-Kliniken als entscheidendes Gremium fungiert. Hier sind die Entscheidungsträger aller wichtigen Vertreter aus einer Krankenhausstruktur (z.B. ärztlicher Direktor, Verwaltungsleitung, Pflegedienstleitung etc.) eingebunden.

Bereits seit Jahren steht uns ein bewährter Facharzt für Krankenhaushygiene beratend zur Seite.

Zukunftsweisend ist die zentrale Sterilisationsabteilung für beide Häuser. Hier werden nach neuesten Erkenntnissen und entsprechender Technologie die gesamten Operationsinstrumente beider Häuser aufbereitet.

Überregional beteiligen sich beide Häuser an einem Vergleich hygienerelevanter Daten beim (NRZ) Nationalen Referenzzentrumfür Surveillance (Überwachung) von nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) Infektionen in Berlin (http://www.nrz-hygiene.de/).

Aktion saubere Hände

Allen Mitarbeitern in unseren Kliniken ist bekannt: der zentrale Ansatz in der Vermeidung von Infektionen ist die Händehygiene! Allein durch eine sachgerechte Händedesinfektion kann die Zahl von nosokomialen Infektionen erheblich reduziert werden. Dies immer wieder in Erinnerung zu rufen ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Wir führen deshalb immer wieder gerne und leidenschaftlich Aktionen zum Thema durch und werden hierfür vom Referenzzentrum am Robert-Koch-Institut (RKI) unterstützt.

MRSA-KISS

Hierbei geht es um die Erfassung von im Krankenhaus erworbenen Infektionen oder Besiedlungen mit Methicillin resistentem Staphylococcus aureus (MRSA oder ORSA genannt). Dieser Keim ist ein weit verbreitetes Bakterium, welches eine Resistenz gegenüber bestimmten Antibiotika entwickelt hat und dadurch, im Falle von schwerwiegenden Entzündungen, schwieriger therapiert werden kann. Der Erreger selber ist dabei für den „Normalgesunden“ nicht sonderlich gefährlich. Allein in Deutschland findet sich bei ca. einem Drittel der Bevölkerung eine symptomlose Besiedlung der Nase mit Staphylococcus aureus. Lediglich bei einem Eindringen in den Körper kann es zu einer krankmachenden Infektion führen. Dies kann der gesunde Organismus in der Regel verhindern. Die Zunahme an MRSA Besiedlungen bei Nutz- und Haustieren, in Gemeinschaftseinrichtungen und im Gesundheitswesen stellt für die Krankenhaushygiene eine Herausforderung dar, der wir uns stellen, und der wir mit konsequenter Kontrolle und Isolierung von besiedelten Patienten begegnen. Zudem können diese Patienten einer  speziellen Behandlung (Sanierung) unterzogen werden. Unsere im Hause erhobenen Daten gleichen wir mit dem nationalen Referenzzentrum am Robert-Koch-Institut in Berlin ab. Von dort kommen auch die Empfehlungen wie in Deutschland mit derartigen Besiedlungen und Erkrankungen umzugehen ist.

ITS-KISS

Patienten auf Intensivstationen haben in der Regel ein erhöhtes Risiko, nosokomiale Infektionen zu erwerben, da bei ihnen häufig invasive (in den Körper eingreifende) Maßnahmen angewendet werden und oft schwere Grundkrankheiten vorliegen. Hier besteht besonderer Überwachungsbedarf, weshalb wir nach klaren Regeln Infektionen dokumentieren und an das NRZ melden. Anhand der gelieferten Daten aus ganz Deutschland können Unterschiede zwischen verschiedenen Krankenhäusern oder Zeitperioden einen Hinweis auf Infektionsprobleme liefern, die dann näher zu untersuchen wären.

Zusätzlich sind wir in das MRSA-Netzwerk des Landkreises Osnabrück integriert.

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