Leistungen

Was ist Adipositas?

Die deutliche Zunahme der krankhaften Adipositas (Übergewicht) in der westlichen Welt hat sich in den letzten Jahren zu einem „schwergewichtigen“ Problem entwickelt. Die betroffenen Menschen werden mit verschiedenen gesundheitlichen, potentiell lebensbedrohlichen, aber auch psychischen und gesellschaftlichen Problemen konfrontiert. Derzeit ist jeder zweite erwachsene Deutsche zu dick, jeder fünfte leidet sogar an krankhafter Fettsucht (Adipositas).

Die heute am häufigsten verwendete Klassifikation der Adipositas erfolgt über die Bestimmung des Bodymassindex (BMI).  Dabei wird das Körpergewicht durch die Körpergröße im Quadrat geteilt. Daraus resultiert eine Einteilung in unterschiedliche Grade (Tab. 1)

Normalgewicht           18-24,9 Kg/m2

Übergewicht               25-29,9 kg/m2

Adipositas Grad 1       30-34,9 kg/m2

Adipositas Grad 2       35-39,9 Kg/m2

Adipositas Grad 3       über 40 kg/m2

Superadipositas          über 50 kg/m2

Therapiemöglichkeiten

Durch Diäten oder Lebensumstellungen sind Gewichtsreduktionen meist nur in einem Umfang von 5-10 kg und nur für einen begrenzten Zeitraum möglich. Medikamentöse Ansätze sind noch weit davon entfernt, dauerhaft Gewichtsverluste von mehr als 10 kg zu erreichen. Trotzdem stehen die konservativen Therapien an erster Stelle der Behandlung, auch wenn sie in über 90 % langfristig frustran verlaufen.

Sobald bei einem Menschen eine Fettmasse von 30-40 kg vorhanden ist, sind die eigenen hormonalen Regulationsmechanismen des Fettgewebes derartig ausgeprägt, dass konservative Therapieansätze hier versagen und somit für viele Betroffene die Operation die derzeit einzig effektive Lösung ist.

OP-Indikation

Indikationen für einen operativen Eingriff sind nach internationalen Kriterien u.a.:

  • BMI über 40 oder über 35 bei ausgeprägten Begleiterkrankungen z.B. Diabetes mellitus (sog. Metabolisches Syndrom)
  • Frustrane konservative Therapie über mindestens 2 Jahre
  • Stellung der Op-Indikation von mehreren Fachärzten (Internist, Psychologe, Chirurg etc.)
  • Möglichst Vorhandensein einer Kostenübernahmeerklärung der betroffenen Krankenkasse.

Bei der Antragstellung zur Kostenübernahme sind wir Ihnen jederzeit gerne behilflich. Durch das vorhandene Netzwerk bestehen enge Kontakte zu den erforderlichen Fachärzten, Ernährungsberatungen, Selbsthilfegruppen etc., so dass erforderliche Zusatzuntersuchungen/ Gutachten schnellstmöglich durchgeführt werden können.

OP-Verfahren

Die bariatrische Chirurgie unterteilt sich derzeit in 3 verschiedene therapeutische Ansätze, deren gemeinsames Ziel die dauerhafte Gewichtsabnahme ist: 

  • Restriktive Verfahren = Verminderung der Nahrungszufuhr, z.B. Magenband, Schlauchmagenresektion
  • Malabsorptive Verfahren = Verminderung der Verwertung von aufgenommenen Kalorien, z.B. Biliopankreatische Diversion/ Duodenal switch
  • Kombination beider Verfahren z.B. Magenbypass

Sämtliche Eingriffe werden im Normalfall minimal-invasiv, d.h. in der sog. Schlüssellochtechnik durchgeführt.

Bei der individuellen Auswahl der Op-Verfahren wird sowohl das Patientenalter, die bestehenden Nebenerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus), das Ausmaß des Übergewichtes (BMI), der Beruf sowie viele weitere Faktoren berücksichtigt, um für den Patienten das optimale Operationsverfahren zu erzielen.

Nachbetreuung

Im Anschluss an die Operation wird der Patient in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt in unserer Adipositassprechstunde lebenslang nachbetreut, um den gewünschten Langzeiterfolg zu gewährleisten. Hierzu ist die aktive Mitwirkung des Patienten eine Grundvoraussetzung. Zudem empfehlen wir den Patienten, sich einer vor Ort befindlichen Selbsthilfegruppe anzuschließen.

Bei erforderlichen plastischen Korrektureingriffen stellen wir gerne den Kontakt zu erfahrenen Plastischen Chirurgen her.

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