Patienteninformation

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrter Leser,

nachfolgend möchten wir Sie über die Schwerpunkte unserer Tätigkeit in der Thoraxchirurgie informieren. Dabei stehen die verschiedenen diagnostischen und operativen Maßnahmen im Vordergrund (siehe Menü-Leiste linke Hand). Besonders erwähnen möchten wir die Laserchirurgie, die minimal-invasiven Operationstechniken sowie die nicht operativen Behandlungsverfahren bei Bronchialerkrankungen. Wir haben uns bemüht, komplizierte medizinische Sachverhalte dennoch allgemeinverständlich auszudrücken. Sollte uns dies nicht immer gelungen sein, oder falls Sie weitere Informationen benötigen, würden wir uns über eine Nachricht per Telefon oder E-Mail sehr freuen. 

Behandlungsschwerpunkte

Behandelt werden alle operationsbedürftigen Erkrankungen des Lungengewebes, des Brustkorbs, des Zwerchfells, des Lungen- und Rippenfells, der Luftröhre, Infektionen (Rippenfellvereiterung, Lungenabszess), übermässiges Schwitzen an Händen und Gesicht (Hyperhidrose), Deformitäten des Brustkorbs (Trichter- und Hühnerbrust).

Insbesondere gehört hierzu die Diagnostik und Therapie von:

  • bösartigen Tumoren der Lunge und der Bronchien, z. B. Lungenkrebs
  • Lungenmetastasen (Tochtergeschwülste in der Lunge von Tumoren anderer Organe, z. B. Hoden, Nieren, Darm, Brustdrüse, Prostata, etc.)
  • gutartigen Tumoren der Lunge und der Brustkorbwand
  • Rippenfellergüssen
  • gut- und bösartigen Tumoren des Mediastinums , z. B. der Thymusdrüse
  • gutartigen und bösartigen Tumore der Brustkorbwand, z. B. Sarkome, Chondrome, etc.
  • bösartigen Geschwülste des Rippenfells, z. B. das Pleuramesotheliom
  • Fehlbildungen des Brustkorbs, z. B. Trichterbrust, Hühnerbrust
  • Pneumothorax und Lungenemphysem, Lungenblasen (sog. Bulla)
  • Entzündlichen Erkrankungen der Lunge: (Lungenentzündungen, Pilz- und Wurmerkrankungen der Lunge, Lungentuberkulose, Lungenabszess)
  • angeborenen Fehlbildungen der Brustkorborgane, u. a. Zysten des Bronchus, des Herzbeutels etc.
  • Vereiterungen des Brust- und Lungenfells (Pleuraempyem)
  • vermehrtem Schwitzen (Hyperhidrose) durch sog. thorakale Sympathektomie in Videotechnik.

Art und Ausdehnung der Erkrankung kann durch Spiegelung der Bronchien, Spiegelung des Mittelfellraumes oder Spiegelung des Rippen- und Lungenfells in videoendoskopischer Technik geklärt werden.

Diagnostik

Zur Diagnostik der Erkrankungen des Brustkorbs stehen uns moderne, dem aktuellen Stand der Medizin entsprechende medizinische Geräte zur Verfügung. Neben der komplett ausgestatteten Röntgenabteilung wird  ein 2015 neuaufgestellter Computertomograph vorgehalten. In unserem modernen Lungenfunktionslabor sind alle gängigen Ruhe- und Belastungsuntersuchungen kurzfristig möglich.

Bronchienspiegelungen werden je nach Wunsch des Patienten in lokaler Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt. Hierzu steht neben der endoskopischen Abteilung auch ein Operationssaal zur Verfügung.

Operative Verfahren

Für die operative Behandlung der Lungen- und Brustkorberkrankungen steht ein Team von hochqualifizierten Ärzten und Pflegern zur Verfügung. Alle operativ-technischen Voraussetzungen sind gegeben. 

Das Spektrum der operativen Maßnahmen umfaßt neben kleineren Tumorentfernungen mit der sogenannten Lungenkeilresektionstechnik auch anatomische Segment- und Lungen-Lappenresektionen bis hin zur Entfernung eines ganzen Lungenflügels (Pneumonektomie). Hierbei wird besonderer Wert auf eine gewebeschonende Operationstechnik gelegt. Zum Beispiel erfolgen oft sogenannte Manschetten-Operationen an Bronchien und Gefäßen. Hierdurch können oftmals trotz einer Tumorerkrankung große Anteile nicht befallenen Lungengewebes erhalten werden. Damit werden verstümmelnde Operationen wie die Entfernung eines ganzen Lungenflügels mit entsprechender Einschränkung der Lebensqualität oftmals vermieden. 

Kleinere operative Maßnahmen, wie die Operation kleinerer Lungentumore, die Behandlung von Rippenfellergüssen oder des Pneumothorax, werden grundsätzlich mit der videoassistierten Technik (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. 

Laser

Durch die Anschaffung eines spezialisierten Dioden-Lasers konnte unsere Klinik eine Versorgungslücke im Nordwesten Deutschlands schließen. Hierbei handelt es sich um ein Gerät, das nur für die Operation am Lungengewebe entwickelt wurde. Aufgrund seiner besonderen physikalischen Eigenschaften bietet der Lungenlaser große Vorteile für die Patienten.

Durch eine blutsparende und sehr präzise Operationstechnik werden Geschwülste aus der Lunge entfernt ohne dass große Anteile der Lunge geopfert werden müssen. Langfristig kann so die Leistungsfähigkeit der Patienten erhalten werden.

Hauptanwendungsgebiete sind die Behandlung von Lungenmetastasen und anderen Lungentumoren. Hierdurch profitieren auch Patienten, die aufgrund von schweren Begleiterkrankungen des Herzens und der Lunge (koronare Herzkrankheit, Lungenemphysem, chronische obstruktive Bronchitis) in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind. Die Anwendung mit der Videotechnik ist ebenfalls möglich. Eine Erholung von der Operation gelingt so leichter, die Entlassung ist früher möglich.

Ein weiteres Anwendungsgebiet für den Laser stellt die Entfernung von Bronchialtumoren dar, die durch Einengungen des Bronchialsystems zu chronischem Reizhusten und Luftnot führen.

Minimal-invasive Operationen

Die minimal-invasive, videoassistierte thorakoskopische Technik (video-assisted thoracic surgery, VATS) stellt einen weiteren Schwerpunkt der Abteilung dar. 
Hierbei sind nur noch kleine Schnitte erforderlich. Mit miniaturisierten Instrumenten und einer kleinen Videokamera wird im Brustkorb operiert, während das Operationsteam über einen Monitor den Ablauf der Operation steuern kann. 

Als diagnostisches Verfahren wird die Videothorakoskopie bei den Tumoren des Mittelfellraumes, z. B. zur Diagnostik des Lungencarcinoms und anderer Tumore, aber auch gutartiger Erkrankungen der Lunge, des Brustkorbs und des Mittelfellraumes eingesetzt. 

Ein weiterer Schwerpunkt der videothorakoskopischen Technik liegt in der Therapie des Pneumothorax, des sogenannten Lungenrundherdes, des Pleuraergusses, des Pleuraempyems, der Trichterbrust und der verstärkten Schweißneigung (Hyperhidrosis). Auch Lungenkarzinome können im Frühstadium minimal-invasiv endoskopisch operiert werden.

Videothorakoskopische Operationen sind für unsere Patienten von großem Vorteil. Große, kosmetisch störende Narben können vermieden werden. Da durch die Videotechnik die Brustwandmuskulatur nicht durchtrennt werden muss und postoperative Schmerzen geringer sind, erholen sich Patienten schneller und können zu einem früheren Zeitpunkt aus dem Krankenhaus entlassen werden. 

Nicht-operatives Verfahren

Interventionelle Therapieverfahren

Ein weiterer Schwerpunkt der Behandlung in der Klinik für Thoraxchirurgie sind sogenannte interventionelle Therapieverfahren unter Verwendung flexibler Bronchoskope und der starren Bronchoskopietechnik. Insbesondere bei Geschwülsten der Bronchien, die zu einer Einengung oder Verstopfung der Bronchialwege mit Reizhusten und Luftnot führen, können durch Verwendung des Lasers, der Kryotherapie oder des Argon-Beamers die Atemwege wieder eröffnet werden.  Auch Stents (Platzhalter aus Silikon oder Edelmetall) können die Atemwege langfristig offen halten. Insbesondere bei Tumoren, die nicht operiert werden können, bedeutet dies für den Patienten eine wesentliche Linderung der Beschwerden.

Was Sie zu einer Behandlung mitbringen müssen

Für einen ambulanten Termin:

  • Überweisungsschein durch Haus- oder Facharzt
  • Versichertenkarte
  • Schriftliche Berichte über Vorerkrankungen und aktuell durchgeführte Untersuchungen (soweit vorhanden)
  • Röntgenbilder und CT-Aufnahmen (möglichst auf einer CD, nicht als Papierausdruck)

 

Für einen stationären Termin:

  • Einweisungsschein
  • Schriftliche Berichte über Vorerkrankungen und aktuell durchgeführte Untersuchungen (soweit vorhanden)
  • Röntgenbilder und CT-Aufnahmen (möglichst auf einer CD, nicht als Papierausdruck)
  • falls vorhanden Röntgen-Paß, Allergiepaß, Marcumarausweis, Patientenverfügung
  • Liste Ihrer Medikamente mit Dosierungsangaben (ggfs. auch die Originalmedikamente)

Alle Informationen, die Sie für den Aufenthalt bei uns benötigen, haben wir in einem Faltbaltt für Sie zusammen gestellt, das Sie hier downloaden können.

Noch Fragen?

Falls Sie es wünschen, können Sie während Ihres stationären Aufenthaltes, aber auch nach der Entlassung Fragen betr. Ihrer Erkrankung mit dem Chefarzt der Thoraxchirurgie oder seinem Vertreter besprechen. Zur Terminvereinbarung steht Ihnen das Sekretariat in der Ebene 4 (Frau Bucksch-Brüggemann, Tel.: 05473-29-161) gern zur Verfügung. Wenn Sie es möchten, dürfen Sie Angehörige gerne mitbringen!

Was kommt nach einer stationären Behandlung?

Mit der Entlassung ist Ihre Behandlung möglicherweise noch nicht abgeschlossen. Nähere Informationen erhalten Sie im Rahmen des Abschlußgesprächs. Der Entlassungsbrief wird Ihnen am Tage der Entlassung ausgehändigt. Sie sollten sich damit umgehend bei Ihrem Hausarzt vorstellen. 

Evtl. wurden durch uns wichtige weitere Untersuchungen oder Behandlungen bei anderen Ärzten vereinbart, deren Termin wir Ihnen mitgeben.

Um Zeitverluste zu vermeiden und für Sie eine reibungslose weitere Behandlung zu ermöglichen, möchten wir Sie dringend bitten, dass Sie sich spätestens nach der letzten Untersuchung mit uns und Ihrem Hausrzt in Verbindung setzen. Wir können dann alle Befunde und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen.

Alle Informationen, die Sie für den Aufenthalt bei uns benötigen, haben wir in einem Faltblatt für Sie zusammen gestellt, das Sie hier herunterladen können.

Für alle Fragen oder Informationen rufen Sie uns gerne an: 05473-29-161

Pflege & Physiotherapie

Im Krankenhaus St Raphael wird die sogenannte Bereichspflege durchgeführt. Im Prinzip arbeiten die Krankenschwestern und Pfleger in Kleingruppen und versorgen jeweils nur wenige Patientenzimmer. Hierdurch ist eine kontinuierliche und besonders individuelle, auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten ausgerichtete Krankenpflege gewährleistet. In der Thoraxchirurgie sind die Schwestern und Pfleger mit den besonderen Pflegemaßnahmen bei thoraxchirurgischen Patienten vertraut.

Begleitende Physiotherapie und Krankengymnastik ist zur Risiko-Minimierung thoraxchirurgischer Operationen von besonderer Wichtigkeit. Bereits vor einer geplanten Operation werden unseren Patienten besondere atemgymnastische Übungen vermittelt.

Sie erlernen spezielle Abhust-Techniken und den Umgang mit Inhalationsgeräten. Hierdurch können viele Probleme nach einer Operation, z. B. Schwierigkeiten beim Abhusten, postoperative Schmerzen sowie Komplikationen, wie die Entwicklung einer Lungenentzündung, Thrombose oder Lungenembolie, verhindert werden.

Raucherentwöhnung

Raucherentwöhnung/ -beratung

Die meisten Erkrankungen, die in der Klinik für Thoraxchirurgie behandelt werden, sind Folgen des langjährigen Rauchens. 
Ein Rauch-Stopp erleichtert die Behandlung und beschleunigt den Gesundungsprozess. Aus diesem Grunde werden unsere Patienten schon während des stationären Aufenthaltes über die negativen Auswirkungen des Nikotinmißbrauchs aufgeklärt. Wir wollen unsere Patienten aber mit diesem Problem nicht alleine lassen: Da der Erfahrung nach viele Menschen gerne mit dem Rauchen aufhören möchten, aber hierin unterstützt werden müssen, beraten wir unsere Patienten über Mittel und Wege zu einem rauchfreien Leben.

Dabei arbeiten wir auch mit Fachleuten und Beratungsstellen aus dem Netzwerk von Caritas und Diakonie zusammen.

Aktuell bietet der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück einen Kurs an, der Sie unterstützt rauchfrei zu werden. Das Programm zum Kurs finden Sie  hier. 

Weitere Kontaktdaten zur Raucherentwöhnung finden Sie hier.

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