Erfolgreiche Hilfe im Adipositas-Zentrum

SRO - Krankenhaus St. Raphael

Zwei Patientinnen leiten Selbsthilfegruppe und berichten über ihre eigenen Erfahrungen

Das Adipositaszentrum Ostercappeln hat sich weit über die Region hinaus einen Namen gemacht. Es ist der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Unfallchirurgie des Krankenhauses St. Raphael Ostercappeln der Niels-Stensen-Kliniken unter Leitung von Chefarzt Dr. Martin Gerdes angegliedert und übernimmt die operative Therapie einschließlich Vorbereitung und Nachsorge. Manuela Grießbach-Funke (52) und Marion Schulz (51) sind beide den nicht einfachen Weg einer Magenverkleinerung wegen starken Übergewichts gegangen. Die beiden sind zudem aktiv in einer Adipositas-Selbsthilfegruppe, die sich regelmäßig im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln trifft.

Manuela Grießbach-Funke war schon seit Kindesbeinen übergewichtig und habe viele Diäten gemacht, die aber nicht zielführend gewesen seien. Dann habe der Hausarzt ihr die Mageverkleinerung empfohlen. Sie erhielt einen Schlauchmagen. Ähnlich war die Situation bei Marion Schulz. Bei ihr kamen sieben Begleiterkrankungen hinzu, die ihr zusätzlich das Leben schwer machten. Sie bekam einen Magenbypass.

Der Therapie-Weg sei bei beiden beschwerlich gewesen, aber bisher sehr erfolgreich, auch wenn er noch nicht abgeschlossen ist. 16 Kilo müssen beide nach der OP vor einem halben Jahr nun noch loswerden. Dennoch fühlen sich beide bereits ein wenig wie neugeboren.

Die Anstrengungen hätten sich daher gelohnt. Allein die Vorbereitungszeit auf die OP beträgt laut Dr. Gerdes bis zu sechs Monate.

Bei der Schlauchmagen-OP wird ein Teil des Magens entfernt. Es bleibt ein bananenförmiger Teil übrig. Dieser fasst aber nur noch 10 Prozent des vorherigen Magens und ermöglicht somit eine Gewichtsabnahme von 50 bis 70 Prozent.

Bei einem Magenbypass werde ein Teil des Magens stillgelegt, erläutert Dr. Gerdes. Teile des Dünndarms würden durch eine Schlinge umgangen, die Nahrung also umgeleitet. Das führt zu einer Gewichtsabnahme von 60 bis 80 Prozent.

Natürlich sei die Therapie mit einem sehr strikten Ernährungsplan verbunden, um wirksam sein zu können – mit flüssiger Ernährung in den ersten beiden Wochen. Und wichtig sei schließlich, dass auch der Kopf mitkomme und sich umstelle, denn er werde ja nicht operiert. Sport, gesunde Ernährung sind bei beiden Frauen zur Gewohnheit geworden.

Ihre Erfahrungen tauschen sie in der Selbsthilfegruppe einmal im Monat mit anderen aus. Adipositas soll aus der Tabuzone gerückt werden.

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