Zwei Knieprothesen gleichzeitig während nur einer Operation: Das gab es jetzt erstmals am Thuiner Elisabeth-Krankenhaus der Niels-Stensen-Kliniken. Eine solche OP sei insgesamt eher selten, sagt Chefarzt Bernd Schmitz (Klinik für Orthopädie, Endoprothetik und Unfallchirurgie). Möglich gewesen sei die Doppel-OP jetzt auch aufgrund der guten Konstitution des Patienten Günter Krümpelmann (60) aus Gersten.
Der gleichzeitige Einsatz dieser sogenannten Schlittenprothesen bringe Vorteile, so der Chefarzt zu dieser Premiere: Es seien nur eine Narkose, ein Krankenhausaufenthalt und eine Reha notwendig. Bei dem Patienten seien die Voraussetzungen dazu außerdem günstig gewesen. Er habe nicht lange überlegt und sofort eingewilligt.
Krümpelmann habe Leidensdruck in beiden Kniegelenken gehabt. Ursache sei eine innenseitige Arthrose der Kniegelenke bei völlig intaktem Bandapparat gewesen. Diese habe ihm das Leben und die Berufsausübung schwer gemacht. Deshalb sei er sehr dankbar für die Option gewesen, sagt er.
Insgesamt hat er nach der 90-minütigen OP nur vier Tage im Krankenhaus und vier Wochen in der Reha verbracht. Es sei alles hervorragend gelaufen, freut sich der Patient und dankt dem gesamten Team um Chefarzt Schmitz sowie dem Therapeuten der Hedon-Klinik Lingen.
Dank der Doppel-OP kann Krümpelmann sich nun wieder fast uneingeschränkt bewegen und hat keine Schmerzen mehr. Er würde es jedesmal wieder genauso machen, so der Patient mit Blick auf den ungewöhnlichen Eingriff.
Günter Krümpelmann war bis zum April 2023 selbstständiger Busunternehmer und hat den Betrieb dann an seinen Sohn Jens übergeben.
Eine Schlittenprothese ist eine Teilprothese, die zur Therapie eines Knorpelschadens im Knie eingesetzt wird. Sie ersetzt nur den Teil des Kniegelenks, der von der Arthrose betroffen ist. Der gesunde Gelenkanteil inklusive Sehnen und Bänder und somit die natürliche Beweglichkeit und Koordination bleiben erhalten.