Ohne Diagnose keine Therapie

EKT - Elisabeth Krankenhaus Thuine

Vorträge zu Schulterschmerzen - Mehr als 130 Interessierte in Thuine

Die Ursachen von Schulterschmerzen standen im Mittelpunkt einer Vortragsveranstaltung des Elisabeth-Krankenhaus Thuine der Niels-Stensen-Kliniken. Das Team der Orthopädie um den Chefarzt und ärztlichen Direktor Bernd Schmitz begrüßte dazu mehr als 130 Interessierte und Betroffene.

Zunächst berichtete die Oberärztin der Abteilung, Bettina Geerdes, über Schmerzsyndrome des Schultergelenkes. Sie stellte heraus, dass ein intensives Gespräch mit den Betroffenen schon hilfreiche Hinweise dafür geben könne, warum die Schulter schmerzen kann. Zudem sei eine gezielte klinische Diagnostik essentiell für eine Diagnosefindung, so Geerdes. Es schließe sich immer zunächst eine Ultraschalluntersuchung der Schulter an. Es müsse außerdem eine Röntgen- und gegebenenfalls eine Kernspinuntersuchung folgen. „Ohne eine klare Diagnose kann man keine richtige Therapie einleiten“, betonte die Oberärztin. Schmerzsyndrome könnten durch verschiedene Ursachen entstehen. Dazu zählten unter anderem die Kalkschulter, Schultersteifen oder Engesyndrome unter dem Schulterdach, sogenannte Impingement-Erkrankungen. Zunächst führe die Abteilung für Orthopädie eine differenzierte konservative Therapie durch bestehend aus Physiotherapie, Schmerztherapie, Wärme- oder Kälteanwendungen sowie Elektrotherapien durch. Sollten diese Maßnahmen keine Linderung erwirken, schließe sich eine operative Therapie im Sinne einer Gelenkspiegelung an. Durch diese Schlüssellochtechnik könne der Operateur über kleine Hautschnitte nahezu alle Schmerzsyndrome versorgen.

Im Weiteren berichtete Chefarzt Bernd Schmitz über Sehnenrisse an der Schulter. Bei Verletzungen der Sehnenhaube, der sogenannten Rotatorenmanschette, müsse man zunächst differenziere, ob es sich um traumatische oder verschleißbedingte Läsionen der Sehnenhaube handelte. Bei verschleißbedingten Sehnenrissen könne man auch zunächst einen konservativen Therapieversuch starten, der oftmals eine deutliche Schmerzlinderung erwirke. Sollte ein Behandlungserfolg nicht eintreten oder handelte es sich um traumatische Sehnenrisse, dann müsse eine Schultergelenksspiegelung durchgeführt werden. „Durch moderne Ankersysteme kann man über die Schlüssellochtechnik nahezu jeden Sehnenriss an der Schulter wieder rekonstruieren“, führte Schmitz aus.

Es folgte ein Vortrag über moderne Schulterendoprothetik. Chefarzt Schmitz stellte hier die Technik der navigierten Schulterprothese vor. Sollte die Implantation einer Schulterprothese nötig sein, dann bekomme jeder Patient ein Planungs-CT, anhand dessen die Implantatlage vor der Operation optimal festgelegt werde. Diese Daten würden dann in den Operationssaal übertragen. „In unserer Echtzeitnavigation gleiche ich die CT-Daten mit den anatomischen Landmarken in der Operation ab und kann die Prothese optimal implantieren. Das garantiert ein besseres funktionelles Ergebnis und eine längere Haltbarkeit der Prothese“, sagte Schmitz.

Abgeschlossen wurde der Vortragsabend durch die Demonstration von physiotherapeutischen Anwendungen und Hilfsmitteln sowie durch einen Besuch einer Ausstellung, bei der die Interessierten mit dem Ärzteteam in den Dialog treten und sich verschiedene Implantattypen anschauen konnten.

Zurück zum Seitenanfang