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Gut vorbereitet auf geburtshilfliche Notfälle
MHO - Marienhospital Osnabrück

In den vergangenen Wochen wurden mehr als 250 Notfallsanitäter, Rettungssanitäter und Notärzte im Umgang mit geburtshilflichen Notfällen geschult. Die Fortbildungsreihe ist Teil einer Kooperation zwischen dem Niels-Stensen-Bildungszentrum, dem Marienhospital Osnabrück und dem Rettungsdienst im Landkreis Osnabrück.
„Im Durchschnitt rücken wir monatlich zu 15 bis 30 Einsätzen mit geburtshilflichem Hintergrund aus“, erklärt Martin Deicke, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Osnabrück. „Häufig begleiten wir Frauen in den Wehen in die Klinik. In bis zu drei Fällen pro Monat unterstützen unsere Einsatzkräfte bei einer Geburt noch vor Ankunft im Krankenhaus – etwa bei Komplikationen während geplanter Hausgeburten oder wenn das Kind es besonders eilig hat.“
Durch die Zentralisierung geburtshilflicher Kliniken in der Stadt Osnabrück müssen viele Schwangere längere Anfahrtswege in Kauf nehmen. „Gerade deshalb ist diese gezielte Fortbildung so wichtig“, betont Daniel Hülsbusch vom Landkreis Osnabrück. „Sie hilft den Rettungskräften, auch bei seltenen und besonders herausfordernden Situationen professionell reagieren zu können.“
Die Schulungen wurden von Ärztinnen und Hebammen der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Marienhospital Osnabrück, Lehrkräften des Niels-Stensen-Bildungszentrums sowie Dozenten des Landkreises durchgeführt. In jeweils zweitägigen Seminaren wurden sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten vermittelt – etwa zu Geburtsszenarien, peripartalen Blutungen, Neugeborenenversorgung nach internationalen Standards und pädiatrischen Notfällen.
„Uns ist die enge Zusammenarbeit mit den Rettungskräften ein besonderes Anliegen“, sagt Otmar Kolbeck vom Niels Stensen Bildungszentrum. „Viele Maßnahmen können schon außerhalb des Krankenhauses durchgeführt werden. Und allein durch eine gute telefonische Vorankündigung eines Notfalls kann sich das Team im Kreißsaal deutlich besser auf Mutter und Kind vorbereiten.“
Bereits im vergangenen Jahr fanden themenspezifische Schulungsreihen statt. Die erfolgreiche Kooperation soll auch künftig fortgeführt werden.