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Erkrankungen der Makula
MHO - Marienhospital Osnabrück

Osnabrück. Wenn plötzlich das Lesen schwerfällt, gerade Linien verzerrt erscheinen oder in der Mitte des Blickfeldes ein grauer Fleck sichtbar wird, kann eine Erkrankung des gelben Flecks (Makula) dahinterstecken. Dieser winzige Bereich der Netzhaut ist für das scharfe Sehen zuständig – schon kleinste Veränderungen können daher zu spürbaren Einschränkungen im Alltag führen.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gesundheit im Gespräch“ informiert PD Dr. med. Fabian Höhn, FEBO, Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde am Marienhospital Osnabrück, über aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie solcher Erkrankungen. Der Facharzt zeigt auf, wie sich die Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren deutlich verbessert haben – und welche Chancen neue Technologien für die Zukunft eröffnen.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 19. November, um 18 Uhr im NOZ-Medienzentrum, Breiter Gang 10-16, statt und wird gleichzeitig im Internet übertragen. Der Eintritt ist frei und auch der Live-Stream kann frei zugänglich über den YouTube-Kanal der Niels-Stensen-Kliniken angesehen werden. Fragen an den Arzt können bereits zuvor per E-Mail über gesundheit-im-gespraech@noz.de eingereicht werden.
Die Makula ist der Punkt des Auges, mit dem Details wahrgenommen werden – zum Beispiel Buchstaben beim Lesen oder Gesichter. Wird dieses Areal krankhaft verändert, spricht man von einer Erkrankung des gelben Flecks. Zu den häufigsten Veränderungen gehören neben der altersbedingten Makuladegeneration auch chirurgisch behandelbare Erkrankungen wie die epiretinale Gliose, das Makulaforamen sowie die vitreomakuläre Traktion (VMT).
Diese drei Erkrankungen betreffen die empfindliche Verbindung zwischen Netzhaut und Glaskörper des Auges und entstehen oft als Folge natürlicher Alterungsprozesse. Während bei einer Gliose feine Zellschichten auf der Netzhautoberfläche wachsen und sie verziehen, kann es beim Makulaloch zu einem tatsächlichen Defekt im Zentrum der Makula kommen. Bei der vitreomakulären Traktion wiederum zieht der Glaskörper zu stark an der Netzhaut und verursacht so Verzerrungen oder Sehverlust.
Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist entscheidend, um das Fortschreiten dieser Erkrankungen zu verhindern. Mithilfe moderner bildgebender Verfahren, insbesondere der optischen Kohärenztomographie (OCT), lassen sich selbst kleinste Veränderungen in der Makula heute zuverlässig erkennen. Diese Technologie ermöglicht eine hochauflösende Darstellung der Netzhautschichten und liefert wertvolle Informationen für die Wahl der optimalen Therapie.
Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Erkrankung und ihrem Fortschritt. Leichte Formen können zunächst beobachtet werden, während bei ausgeprägten Veränderungen häufig eine operative Behandlung notwendig ist. Ein bewährtes Verfahren ist die Vitrektomie, bei der der Glaskörper entfernt und die Netzhautoberfläche vorsichtig geglättet wird. Dadurch kann die natürliche Form der Makula wiederhergestellt werden. In vielen Fällen verbessert sich das Sehvermögen nach dem Eingriff deutlich.
Durch technische Weiterentwicklungen sind die Eingriffe heute schonender und präziser als noch vor einigen Jahren. Minimalinvasive Techniken verkürzen die Heilungszeit und erhöhen die Erfolgsaussichten. Gleichzeitig tragen regelmäßige augenärztliche Kontrollen dazu bei, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
