Pflege ohne Grenzen – eine Pflegeauszubildende sammelt internationale Erfahrungen

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Auch im Pflegeberuf gewinnen internationale Erfahrungen immer mehr an Bedeutung.

Durch das europäische Programm Erasmus+ werden internationale Berufs- und Sprachkompetenzen erweitert, sowie durch kulturelle Erfahrungen auch die Persönlichkeitsentwicklung gefördert.

Die Auszubildene zur Pflegefachfrau Inka Molatta hat dieses Angebot genutzt und 1 Monat ihrer Ausbildungszeit im italienischen Vicenza verbracht.

5 Fragen an Inka Molatta:

Wie bist Du auf Erasmus+ gekommen?

Das Programm Erasmus kannte ich durch Freunde bereits vorher, da diese daran im Rahmen eines Studiums teilgenommen hatten. Mir war jedoch nicht bewusst, dass dies nicht nur für Studiengänge, sondern auch für Ausbildungen und Ähnliches angeboten wird. Auf eben dieses Erasmus+-Programm bin ich dann über ein Gespräch mit einem Auszubildenden einer anderen Pflegeschule gekommen. Damit war dann auch die Recherche dazu angestoßen. 

 Was ist eigentlich Erasmus+?

Erasmus + ist das übergeordnete Förderprogramm, welches internationale Bildung in Europa in den Fokus nimmt und auf ein stärkeres europäisches Bewusstsein abzielt. Das Programm bietet die Möglichkeit innerhalb von mehrwöchigen Praktika im europäischen Ausland internationale Berufserfahrungen zu sammeln. Hierfür stehen in den verschiedenen Anwendungsbereichen der Bildung verschiedene Fördermittel zur Verfügung, welche für diese Auslandsaufenthalte genutzt werden sollen. Internationale Innovation und Zusammenarbeit sollen in dem Zusammenhang gefördert werden. 

Mehr Informationen dazu finden sich aber auch auf der offiziellen Website:

www.erasmusplus.de.

Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

Im Bereich der OP- und Anästhesiepflege der Privatklinik „Villa Berica“ in Vicenza/Italien war ich einen Monat lang im Einsatz. Dort konnte ich neben sprachlichen Kenntnissen, neuen geknüpften Kontakten und vielen Erfahrungen zum Thema Pharmakologie, Anatomie und Physiologie auch viel vom Land Italien selbst mitnehmen. Ich hatte die Möglichkeit einen ganz anderen Einblick in diesen mir unbekannten Bereich zu gewinnen und Kompetenzen in sehr vielen verschiedenen Bereichen auszubauen. Vor allem im Hinblick auf meine Examenseinsatz in der Orthopädie und Unfallchirurgie war dieser Einsatzort im Nachhinein sehr hilfreich!

Was ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?

Ich denke dadurch, dass das Praktikum mit einem Monat so kurz war, fällt es mir einfacher auch kritisch auf den Einsatz zurückzuschauen. Am meisten ist mir nun der Kontrast in Erinnerung geblieben. Kontrast zwischen wie schwer der Anfang sein kann – alleine in einem unbekannten Land mit einer unbekannten Sprache – aber auch wie schön dann doch das Ende war und wie gut aufgenommen ich mich gefühlt habe. Wie viel Energie, Mut und Zeit die Organisation und das Ankommen gekostet hat, aber wie wertvoll mir die Zeit nun in Erinnerung geblieben ist. 

Welchen Tipp kannst Du interessierten Auszubildenden geben?

Verfolge hartnäckig was du möchtet, setz dich dafür ein - wenn es beim dritten Mal nicht klappt, renne noch ein viertes Mal hinterher. Mehr als nein sagen können sie nicht. Und das, was ich mir persönlich immer wieder vor Augen führen muss: nur redenden Menschen kann geholfen werden. Wenn es Probleme gibt, wenn etwas nicht so läuft wie du dir das vorstellst – rede drüber. Manchmal ist es einfacher, wenn jemand zweites, oder auch drittes, mit nach einer Lösung sucht. Es lohnt sich.

Als Wertschätzung der Teilnahme am Erasmus+ Programm wurden die Teilnehmenden der Kohorte 2022 und ihre schulischen oder betrieblichen Betreuer zur Verleihung des Europass-Zertifikates ins Europaparlament nach Straßburg eingeladen. Die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europaparlaments Frau Sabine Verheyen MdEP hat dort allen Teilnehmenden die Europass-Zertifikate persönlich überreicht.

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