Gefährliche Langzeitfolgen durch Virus-Erkrankung

MHO - Marienhospital Osnabrück

Neuer Vortrag in der Reihe Gesundheit im Gespräch am 8. Juni: „Gefäßmedizinische Krankheitsbilder nach Covid-19“

Von den Millionen Menschen, die sich die vom Corona-Virus verursachte Covid-19 Erkrankung zugezogen haben, sind zwar die meisten wieder genesen, aber längst nicht alle sind wieder gesund: Experten gehen davon aus, dass etwa 10 bis 20 Prozent aller Erkrankten von Langzeitfolgen betroffen sind, die als „Long Covid“ (bis 12 Wochen) oder „Post Covid“ (länger als 12 Wochen) bezeichnet werden. Wie sich zeigt, können neben anhaltenden Lungenbeschwerden, Atemnot und ständiger Müdigkeit auch Thrombosen, Lungenembolien, Schlaganfälle und andere Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel die Schaufensterkrankheit als Langzeitfolgen von Covid-19 ausgelöst werden.

Um „Gefäßmedizinische Krankheitsbilder nach Covid-19“ geht es am Mittwoch, 8. Juni, 18 Uhr, im nächsten Vortrag der Reihe „Gesundheit im Gespräch“ der Niels-Stensen-Kliniken. Mit Prof. Dr. Jörg Heckenkamp, dem Direktor des Zentrums für Gefäßmedizin und Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie des Marienhospitals Osnabrück sowie des Christlichen Klinikums Melle der Niels-Stensen-Kliniken, informiert an dem Abend einer der führenden Mediziner für dieses Fachgebiet in der Region und Vizepräsident der Deutschen Fachgesellschaft für Gefäßchirurgie über Erkrankungen der Gefäße, die auch auf das Corona-Virus zurückgehen.

Vortrag und Gesprächsrunde finden im NOZ-Medienzentrum statt und werden gleichzeitig live ins Internet übertragen. Für den Zugang ins NOZ-Medienzentrum gibt es Eintrittskarten für 5 Euro unter anderem online bei Eventim und in den NOZ-Geschäftsstellen. Im Internet kann die Live-Übertragung kostenlos unter der Adresse www.noz.de/gefaesschirurgie aufgerufen werden. ffn-Moderator Moritz Zachow führt durch den Abend. Heckenkamp kann im Anschluss an den Vortrag von Zuschauern angesprochen werden. Außerdem greift er Fragen auf, die zuvor per E-Mail über die Adresse gesundheit-im-gespraech@noz.de eingesandt werden.

„Wir wissen, dass Covid-19 nicht nur die Lunge, sondern in einigen Fällen auch die Gefäße befällt. Was wir heute noch nicht wissen, ist, wie sich diese Erkrankungen langfristig entwickeln“, sagt Heckenkamp. Internationale Studien deuteten darauf hin, dass die Virus-Erkrankung die Blutgefäße dauerhaft schädigen kann. Wie er erklärt, kann es die Covid-19-Erkrankung auslösen, dass Blutgerinnsel entstehen, die unter anderem Thrombosen und Schlaganfälle verursachen oder es begünstigen können, dass sich Lungengefäße verschließen. Neben weiteren Gefäßleiden können sich auch Herzmuskelentzündungen oder andere Herzkreislauferkrankungen als Langzeitfolge einstellen.

Nach den Angaben von Heckenkamp sind Erkrankte mit einem schweren Verlauf von Covid-19 häufiger von solchen Langzeitfolgen betroffen, es können aber auch bei einem zunächst milden Verlauf erhebliche Spätfolgen auftreten. Besonders gefährdet sind Menschen, die als Raucher, Übergewichtige, Diabetiker oder als Bluthochdruckpatienten ganz allgemein zu den Risikogruppen für Gefäßerkrankungen gehören. „In der Pandemie ist es außerdem dazu gekommen, dass Betroffene später ins Krankenhaus gekommen sind – und dadurch gleich mit einer schlechteren Prognose als bei einer rechtzeitigen Behandlung.“

Heckenkamp geht in dem Vortrag auf Warnsymptome und die Diagnostik solcher Erkrankungen ein, informiert über Behandlungsverfahren und gibt Tipps zur Gefäßgesundheit. „Um Gefäßerkrankungen vorzubeugen, kommt es vor allem darauf an, sich vom Sofa zu erheben und sich ausreichend Bewegung zu verschaffen. Das ist zwar weithin bekannt – aber die meisten Menschen bewegen sich trotzdem nicht genug“, so Heckenkamp. „Warnzeichen für solche Erkrankungen sind ganz unterschiedlich, je nachdem welches Gefäß betroffen ist“, erklärt der 56-Jährige weiter. „Bei Thrombosen und Lungenembolien sind Erkrankte häufig von geschwollenen Beinen und Atemnot betroffen. Und wenn plötzlich Sehstörungen oder Störungen der Gesichtsmimik auftreten, können das frühe Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Bei solchen Symptomen sollte nicht abgewartet, sondern schnellstens ein Arzt aufgesucht werden.“

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