

Die geriatrische Frührehabilitation
Indikation
- Heilung einer akuten Erkrankung und vollständige/weitmögliche Wiederherstellung der Fähigkeiten vor Erkrankungsbeginn
- Sicherung des Therapieerfolges nach einer internistischen, chirurgischen etc. Behandlung
- Förderung der Rekonvaleszenz nach internistischen Erkrankungen, Operatione
- Prophylaxe bei drohender Verschlimmerung, Chronifizierung, Immobilität etc.
- Erhalten bzw. Wiedererlangung der Selbstständigkeit im Alter
- Erhalten der Häuslichkeit
- ggf. Organisation einer möglichst zufriedenstellenden neuen Lebenssituation
- Vermeiden stationärer Pflegebedürftigkeit/vermehrter Pflegebedürftigkeit
wenn folgende Faktoren gegeben sind:
- Multimorbidität
- Kombination mehrer Funktionsstörungen
- Einschränkung der Teilhabe am Leben
- alt oder hochbetagt
- erhöhtes Risiko von Komplikationen, Folgeerkrankungen, Chronifizierung, Verlust von Fähigkeiten und Selbstständigkeit
- ganzheitlicher Blick auf die Einflüsse von Komorbidität und Lebensumfeld
dies kommt zum Ausdruck z.B. in einer deutlichen Einschränkung
- in den allgemeinen täglichen Leistungen (Barthelindex niedrig 0-30, ggf. bis 60)
- der Mobidität
- der Stabilität
- der Hirnleistung
- der Stimmungslage
- in der sozialen Versorgung
- der Wahrnehmungsorgane
- der Ernährung und des Flüssigkeitshaushaltes
- etc.
Die stationäre Aufnahme erfolgt ohne Antragsverfahren im Akutkrankenhaus auf Zuweisung des niedergelassenen Arztes oder als Verlegung aus einer anderen Fachabteilung.
Die akutgeriatrische Frührehabilitation ist für Patienten angezeigt, die noch nicht/nicht für eine andere Rehabilitationsform (geriatrisch, neurologisch, orthopädisch) geeignet sind:
- das Therapieziel ist unklar
- die Prognose ist unsicher
- es besteht eine behandlungsbedürftige Begleiterkrankung
- es besteht ein weiterer diagnostischer Bedarf
- erforderliche Behandlung, die in einer Rehabilitationseinrichtung nicht geleistet werden kann
- die Belastbarkeit des Patienten ist nicht ausreichend.
- die Fähigkeit zur Mitarbeit ist nicht ausreichend
- gegen den Patientenwunsch
Qualitätskriterien
- Multidisziplinäres Team, ressourcenorientiert arbeitend
- getriatrietypischer Ausbildungsstand aller beteiligten Berufsgruppen
- therapeutisch aktivierende Pflege
- die therapeutischen Berufsgruppen kommen in Abhängigkeit vom Krankeheitsbild, den Funktionsstörungen, den Teilhabestörungen zum Einsatz
- 2 halbstündige Therapieeinheiten täglich
- Teambesprechungen/Teamvisiten zur Beurteilung von Verlauf, Zielen, Maßnahmen, Prognose, Dauer
- Assessmenterhebung
- Nachsorgeorganisation
- Zusammenarbeit mit Angehörigen, Hausärzten, betreuendem Umfeld in Entscheidungsprozessen, der Nachsorgeplanung