16.02.2011 OTA 10-13 „Handschuhe allein bieten keinen Schutz vor Kontamination“

Zum Thema „Hygiene als primäre Krankheitsprävention im OP“ wurde mit dem OTA- Kurs 10-13 eine praktische Übung zur Überprüfung der Dichtigkeit von Einmalhandschuhen durchgeführt.

Die KursteilnehmerInnen zogen sich Einmalhandschuhe (Nitril) an und bekamen auf diese rote Fingerfarbe appliziert, die sie sich auf die Handschuhe verteilten. Nun konnte jeder einerseits überprüfen, ob er sich die Handschuhe so ausziehen kann, ohne sich die Hände mit der Farbe zu kontaminieren und andererseits auch eventuelle undichte Stellen der Handschuhe erkennen.

Das Ergebnis hatte alle KursteilnehmerInnen etwas bestürzt: Bei nahezu allen 36 Teilnehmern und Teilnehmerinnen waren nach Ausziehen der Handschuhe zumindest an einer Hand rote Flecken zu sehen.

Die Übung verdeutlichte, dass Handschuhe alleine keinen wirksamen Schutz vor Kontaminationen und Keimverschleppung bieten. Einmalhandschuhe sind Massenware und können daher produktionsbedingt bereits Mikroläsionen aufweisen. Aber auch bei sterilen Handschuhen erhöht sich die Perforationsrate bei längerer Tragedauer und Gebrauch der Handschuhe.

Das Material der Handschuhe spielt ebenso bei der Perforationsquote eine große Rolle, doch wird u.a. in der Leitlinie „Anforderungen an Handschuhe zur Infektionsprophylaxe im Gesundheitswesen“ des AWMF (12/2009 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) und in der „Aktion Saubere Hände“ klar gestellt, dass alle Handschuhmaterialien keinen absolut sicheren Schutz vor Undichtigkeiten bieten und daher eine hygienische Händedesinfektion nach Ausziehen der Handschuhe unerlässlich ist.

Handschuhe sind zwar als ein wichtiger und sinnvoller Schutz des Personals zu sehen, da sie die Keimlast an den Händen vermindern, sie verhindern jedoch nicht die Transmission. Daher ist eine hygienische Händedesinfektion nach Handschuhgebrauch unerlässlich. (Aktion Saubere Hände) EvOr-We

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