07.06.2011: Nordwestdeutsches OP-Symposium erbringt 1.500 € für Diospi Suyana
Im November 2010 veranstalteten das Bildungszentrum St. Hildegard aus Osnabrück und der Landescaritasverband für Oldenburg mit Sitz in Vechta erstmals das Nordwestdeutsche OP-Symposium in Damme. Neben Vorträgen zur Weiterentwicklung der beruflichen Fachkompetenz von Pflegekräften im OP, elektronischen Bestellsystemen, grundsätzlichen Fragen der pflegerischen Profession im OP und der Faktorierung von Mitarbeiterkennzahlen als Grundlage der OP-Planung, stand auch die Arbeit von Diospi Suyana im Fokus dieser Veranstaltung. Als Referent konnte Dr. med Matthias Stephani aus dem St. Ansgar Klinikverbund Diepholz gewonnen werden, der aus seinen eigenen Erfahrungen aus Peru berichtete und dies durch beeindruckende Bilder unterstrich. Da einige Referenten auf ihre Honorare verzichteten, konnten Nicolas Vogt (Bildungszentrum St. Hildegard) und Ludger Quatmann (Landescaritasverband) Mitte Mai die stolze Summe von 1.500 € als Unterstützung für Diospi Suyana präsentieren. Die Veranstalter hoffen sehr, dass hiermit die wichtige Arbeit in Peru fortgesetzt werden kann.
Info: Diospi Suyana
Im August 2002 wurde Diospi Suyana e.V. von dem deutschen Arztehepaar Dr. Klaus-Dieter und Dr. Martina John zusammen mit einigen Gleichgesinnten gegründet. Diospi Suyana entstammt der Quechua Sprache und bedeutet: „Wir vertrauen auf Gott.“ Diospi Suyana hat sich zum Ziel gesetzt, ein Missionshospital für die Quechua-Indianer Perus zu erreichten. Die Quechuas sind direkte Nachfahren der Inkas und leiden seit der Eroberung Perus durch die Spanier im 16. Jahrhundert unter fortwährender gesellschaftlicher Diskriminierung. So leben z.B. in der Region Apurímac über 80% der Indianer in bitterer Armut. Ihre soziale Not zeigt sich in medizinischer Hinsicht an einer hohen Kindersterblichkeit, Unterernährung und einer verminderten Lebenserwartung. Fast 35 % der Quechuas in Apurímac sind Analphabeten. 50% der Berglandindianer haben Würmer. In den peruanischen Anden leben die Bewohner meist in Lehmhäusern ohne sanitäre Anlagen und auf 10.000 Menschen kommen nur 2,8 Ärzte.
Am 24. Mai 2005 vollzog der deutsche Botschafter Dr. Roland Kliesow den ersten Spatenstich für ein modernes Krankenhaus. Ohne garantiertes Budget lebte Diospi Suyana als „Glaubenswerk“ von der Hand in den Mund. Parallel zur Planungs- und Bauphase hielten die Missionsärzte John hunderte von Vorträgen in mehreren Ländern. Rund 200 Presseartikel und Fernsehberichte machten das Projekt einem breiten Publikum bekannt und halfen insgesamt sechs Millionen USD an Geld- und Sachspenden zu sammeln.
Die Einweihung des Hospitals am 31. August 2007 war ein nationales Ereignis, das von neun Fernsehteams aufgezeichnet wurde. In ihrer Festansprache vor 4.500 Gästen beschrieb die First Lady Perus, Pilar Nores des García die Einrichtung als eine „Kathedrale der Liebe“.
Bis zu 100.000 Patienten werden hier im Jahr eine gute medizinische Behandlung erhalten. 35 freiwillige Mitarbeiter/innen aus dem Ausland arbeiten Hand in Hand mit ihren peruanischen Kollegen/innen. Das Hospital Diospi Suyana ist die Erfüllung eines großen Traumes. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nannte es im Januar 2008: „Ein Krankenhaus, das der Glaube baute!“
Inzwischen umfasst das Hospital Diospi Suyana weit mehr als nur die medizinische Versorgung. Ein nachhaltiges Konzept mit einem Kinder- und Frauenhaus, der Ausbildung indianischer Bewohner und Mitarbeiter, sowie ein Amphitheater zur Pflege indianischer Traditionen runden das Konzept ab.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Nicolas Vogt im Bildungszentrum St. Hildegard (nicolas.vogt@). bzsth.de