12.09.2012: „Unsere Welt ist die Dunkelheit….“
In völliger Dunkelheit öffnen blinde Menschen deine Augen. Ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis.
Auf unserer Studienfahrt nach Hamburg durften wir eine Ausstellung erleben, die ganz und gar alle überraschte.
Hamburg – Dialog im Dunkeln.
Bis vor einigen Minuten waren wir alle noch ausgelassen. Wir sollten uns in Kleingruppen zusammenfinden, die Brillen absetzen, sofern wir eine trugen. So langsam wurde es ernst, wir wurden ruhiger, einige hatten Angst, unsicher waren wir alle. Was passiert 'da drinnen'? Was geschieht mit uns? - Niemand konnte diese Fragen beantworten.
Wir wissen, dass es innen dunkel ist und wir von blinden Menschen oder von Menschen mit einer Sehbehinderung geführt werden. Ob das gut gehen konnte?
Als wir mit der Kleingruppe in den Vorraum traten, wurden uns die Regeln genannt: keine Türen öffnen, alle leuchtenden Gegenstände, wie Taschenlampen oder Handys ausstellen. Anschließend bekam jeder von uns einen Blindenstock.
Es war eine spannende und sehr beeindruckende Führung, wir lernten irgendwann mit der Finsternis, so weit es ging, auszukommen. Wir können nur jedem empfehlen, so eine Führung zu erleben, um auch zu verstehen, wie schwierig es ist, sich in völliger Dunkelheit zurechtzufinden.
Wir verabschiedeten uns, gingen hinaus in unsere Welt, eine Welt, die wir kennen, in der wir keine Panik oder Angst verspüren. Eine Welt, die keineswegs der Welt eines Blinden gleicht.
Und so blieb unser Guide in seiner Welt zurück. (Patricia Kalinski & Kim Elfring, E August 2010)