01.09.2013: Kursfahrt EK April 2011

Dienstagmorgen, 7.30, der EkApril2011 des Bildungszentrums Osnabrück trifft sich am Osnabrücker Bahnhof, um sich gemeinsam auf Kursfahrt zu begeben. Und alleine schon die Tatsache, dass die Uhrzeit des Treffens eine Stunde vor regulärem Unterrichtsbeginn lag, sorgte dafür, dass mit Spannung erwartet werden konnte, wie pünktlich Schüler sein können, wenn ausnahmsweise mal nicht Gynäkologie, Niere und harnableitende Systeme oder eine Stunde Pflegewissenschaften auf dem Stundenplan standen. Die Vermutung Vieler wurde bestätigt, als sich auch der letzte Krankenpfleger in spé mit zwei Minuten Verspätung am Bahnhof einfand.

USA, Karibik, Malediven -alles schöne Ziele, die vorher in mehrstündigen Sitzungen auf Eignung überprüft werden mussten – und leider auch alle für nicht realistisch befunden wurden.

Rügen, Hamburg, Münster – aber auch die Heimatverbundeneren konnten sich bei der Abstimmung nicht entscheidend durchsetzen. So musste ein Kompromiss aus allen Vorschlägen gefunden werden. Aber welche Stadt vereint Heimatverbundenheit wie in Münster, rustikale aber gleichzeitig feinsandige Strände wie auf Rügen oder den Malediven, ein Nachtleben wie auf dem Kiez, und Abenteuerziele à la Grand Canyon miteinander? Genau – DRESDEN!

Die Stadt der Frauenkirche, Semperoper und der sächsischen Schweiz. Mitten hindurch fließt die Elbe mit den dazu gehörigen (mal mehr und mal weniger bewässerten) Elbufern. Auf dieses Ziel hatte sich der Kurs nach mehreren konstruktiven und sachlich geführten Diskussionen geeinigt; und während immer noch ein paar Vereinzelte die Hoffnung nicht aufgegeben hatten, einen letzten Putschversuch zu starten und den Kurs in einen ICE nach Köln/Bonn zu locken, um den nächsten Flug nach Malta zu bekommen, ließ dieser sich aber nicht beirren und nahm schon einmal seine Plätze im Zug ein, um die Fahrt nach Dresden anzutreten. 

Nach einer weniger ereignisreichen Fahrt nach Dresden, fanden wir uns am frühen Nachmittag gemeinsam am Hostel "Kangaroo Stop" mitten in der Innenstadt Dresdens ein, um nach einem langen Vortrag über Benimmregeln und dem Einzug in unsere Zimmer kurze Zeit später das erste Ziel unserer Reise anzusteuern, eine Andacht in der Dresdner Frauenkirche.

Da es sich nicht nur um eine reine Andacht, sondern auch um einen geschichtlichen Vortrag über Dresden und den Erbau, Zerstörung und erst 2005 fertiggestellten Wiederaufbau der Frauenkirche handelte, wurde das Interesse des Kurses schnell geweckt, auch wenn einigen die Reisestrapazen des Tages deutlich anzumerken waren.

Reichlich Zeit, um das gehörte noch einmal Revue passieren zu lassen, und die Eindrücke mit anderen teilen und ausreichend zu diskutieren gab ein anschließender Spaziergang entlang des Elbufers und durch das frühere Weltkulturerbe -dem Elbtal - hin zum Restaurant am Waldschlösschen, in dem bei guter deutscher Küche, einer Maß Bier und hitzig geführten Diskussionen (auf deren Inhalt ich auch nicht weiter eingehe) der Auftakt unserer Kursfahrt ausklang.

Der Mittwoch sollte zu körperlichere Ertüchtigung und Erkundung der Elbe Richtung sächsische Schweiz dienen. Leider musste aufgrund der Strömungsverhältnisse auf eine Dampferfahrt in die sächsische Schweiz verzichtet werden und erneut auf die Dienste der deutschen Bahn zurückgegriffen werden. 

Nachdem wir also diese kleine Hürde genommen hatten, wartete auch schon die nächste auf uns – die sächsische Schweiz. Gefühlte 10 Kilometer Wanderung und tatsächliche Steigung auf 562 Höhenmetern. Dies wurde, begünstigt durch die sommerlichen Verhältnisse zu einem durchaus schweißtreibenden Unterfangen, doch der Ausblick über die Landschaft und auf die Festung Königstein, der Gang über die Basteibrücke und das anschließende Mittagessen in luftiger Höhe entschädigten für die eine oder andere verbrannte Kalorie.

Der Rest des Abends konnte dann von jedem, je nach Interesse genutzt werden. Ein Großteil der Gruppe nutzte allerdings die kurzen Wege in das Kneipenviertel Dresdens, in dem auch mal aufgrund von ungenügenden Ortskenntnissen die eine oder andere „fragwürdige“ Lokalität aufgesucht wurde.

Aufgrund der Tatsache, dass die Meisten erst zu späterer Stunde den Weg ins Hostel gefunden hatten, war die Motivation am Donnerstagmorgen für den bevorstehenden Besuch der Uniklinik Carl-Gustav Carus nicht gerade als ekstatisch zu beschreiben. Leider war auch die Zeit für den Besuch recht eng bemessen, sodass nur ein kleiner oberflächlicher Überblick über die Krankenpflegeschule, den Aufbau der Klinik und die darin enthaltenen Stationen gewonnen werden konnte. Der  Stimmung innerhalb des Kurses konnte dies aber nur kurz einen Dämpfer verpassen, da der Nachmittag zur freien Verfügung stand, was natürlich zu einem erheblichen Motivationsschub führte. Noch einmal zum Abschluss der Kursfahrt in kleinen Gruppen ein bisschen Sightseeing betreiben und die Stadt zu erkunden – das  stand bei Vielen für den Nachmittag an, sodass man sich immer wieder bei einer der vielen Sehenswürdigkeiten über den Weg lief, oder auch den ein oder anderen in einem der Hop-On Hop-Off Busse beobachten konnte.

Und da am Donnerstag der letzte Abend der Kursfahrt war, sollte dieser natürlich auch noch einmal zum aktiven Teambuilding genutzt werden. Dieser war von ein paar Schülern des Kurses organisiert und vorbereitet worden (an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön). Der schöne Garten des Hostels konnte bei sonnigem Wetter zum Grillen und gemeinsamen Essen und Trinken, sowie guten Gesprächen, Wettrennen  und Spielen genutzt werden, sodass ein rundum gelungener Abschlussabend der Kursfahrt zu späterer Stunde langsam aber sicher sein Ende fand.

Aber nicht für eine Gruppe von ungefähr 12 Leuten, die immer noch genug Energie hatten, nochmal zum krönenden Abschluss richtig feiern zu gehen. Dieses Vorhaben gestaltete sich unerwartet aber zunehmend schwierig, als sich mehr und mehr herausstellte, dass jeder Club, jede Bar und jede Diskothek, die sich annähernd zum Tanzen eignen würde, entweder geschlossen hatte oder einfach leer war. Schließlich fand unsere Odyssee durch Dresdens Nachtclubszene im "Musikpalast" ein legendäres Ende, an dessen exakten Schluss sich keiner mehr erinnert.

Bevor am Nachmittag die Rückfahrt nach Osnabrück angetreten wurde, auf der aufgrund des Energielevels innerhalb des Kurses nichts Nennenswertes mehr stattfand, wurde am Mittag noch für einige (leider zu wenige)Stunden das Hygienemuseum Dresden besucht, das für uns einige interessante Ausstellung und eine Führung parat hielt. Dieses Museum war wohl für Alle eine Überraschung, da es, wie der Name erst einmal nicht erwarten ließ, sehr interessant war und jedem Besucher Dresdens zu empfehlen ist.

Auf der Rückfahrt war der allgemeine Tenor, dass es eine wirklich schöne Kursfahrt war und Dresden jederzeit eine Reise wert ist. 

 

Von Kim Whitehurst und Jonas Mathias

 

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