07.08.2014: Kampf gegen Krankenhauskeime
Bildungszentrum St. Hildegard bringt erste Hygiene-Ausbildung in Niedersachsen auf den Weg
Die Zahl der resistenten Bakterien steigt rapide. Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland 500.000 bis 800.000 Menschen im Krankenhaus mit Keimen, so das Robert Koch-Institut (RKI). Das Bildungszentrum St. Hildegard der Niels-Stensen-Kliniken Osnabrück hat als erste Bildungseinrichtung in Niedersachsen die staatlich anerkannte Weiterbildung zur Hygienefachkraft in der Pflege erfolgreich auf den Weg gebracht und beendet. Neueste Erkenntnisse zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionen in Krankenhäusern, Pflege- und anderen Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens wurden vermittelt und in vielfältigen Projekten exemplarisch umgesetzt. Daran nahmen Pflegekräfte aus dem gesamten Nordwesten teil.
Der erste Kurs wurde jetzt am Bildungszentrum festlich verabschiedet. Ein neuer Kurs wird im Oktober 2014 beginnen. „Wir sind uns bewusst, dass es viel zu tun gibt“, so Schulleiter Ulrich Barlag. Mit der Hygieneausbildung wollen wir in Niedersachsen mit gutem Beispiel vorangehen und hoffen, dass uns andere Einrichtungen folgen werden. Denn nur durch eine umfassende Fortbildung und Weiterbildung sowie spezialisierte Fachkräfte, die wiederum gut untereinander vernetzt sind, können wir etwas erreichen.“
Die Weiterbildung erfolgt berufsbegleitend über zwei Jahre und umfasst 720 Stunden theoretischen Unterricht sowie verschiedene Pflichtpraktika in den verschiedensten Praxisorten der Gesundheitseinrichtungen. Die Dauer der Praktika beträgt insgesamt drei Monate.
14 Absolventen haben die umfangreichen schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfungen der staatlich anerkannten Fachweiterbildung erfolgreich absolviert. Somit Anlass genug diesen Abschluss gebührend zu feiern. Die Feier begann mit einem Dankgottesdienst unter dem Motto „Wer das Ziel kennt, findet den Weg“, den Generalvikar Theo Paul gemeinsam mit vielen Gästen feierte.
In der sich anschließenden Feierstunde blickte Herr Johan Wieman als Fachbereichsleiter der Weiterbildung zufrieden zurück. Er bescheinigte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchweg überdurchschnittliche Leistungen erbracht zu haben, dies sowohl in den zwei Jahren als auch in den Prüfungen. „Sie waren eine stark motivierte, engagierte und lernwillige Weiterbildungsgruppe mit viel Zusammenhalt untereinander. Wir als Lehrer und Dozenten sind sehr gerne zu Ihnen in den Unterricht gekommen“, so sein positives Resümee der beiden zurückliegenden Jahre.
Im Namen der Weiterbildungsteilnehmer blickte Stefanie Schwarz auf die 2 Jahre Weiterbildung zurück, die sowohl den Absolventen als auch insbesondere den Familienangehörigen und Partnern viel Verzicht und gleichzeitig Unterstützung abverlangt haben. Sie blickte bei allem erforderlichen Aufwand auf zwei erfolgreiche und gewinnbringende Jahre zurück, bedankte sich bei den Freunden und Partnern der Absolventen sowie bei den Fachdozenten. Diese, so betonte Frau Schwarz, haben stets fachlich versiert, verständlich und mit hohem Praxisbezug sowie großem Engagement die hygienerelevanten Inhalte vermittelt.
Aus den Händen des Prüfungsvorsitzenden, Herrn Dr. Fangmann, nahmen die neuen „Hygienefachkräfte in der Pflege“ ihre Zeugnisse und Erlaubnisurkunden mit Stolz entgegen. Anschließend bot sich bei einem kleinen Imbiss die Möglichkeit die zwei Jahre Revue passieren zu lassen. Es wurden aber auch schon Pläne geschmiedet, dass sich die Gruppe regelmäßig trifft, um so ein Netzwerk aus Hygienefachkräften neu wachsen zu lassen.
Folgende Absolventen haben die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen:
Martina Aumann (AMEOS Klinikum Osnabrück), Reinhilde Bechlem (Paracelsus Klinik Osnabrück), Oliver Becker (Schüchtermann Klinik Bad Rothenfelde), Bettina Eppers (Marienhospital Osnabrück), Klaus-Dieter Harmel (Marienhospital Osnabrück), Christian Link (Paracelsus Klinik Osnabrück), Dietmar Meiners (Marienhospital Papenburg), Kerstin Niemeyer (Franziskus Hospital Harderberg), Corinna Poppe (Marienhospital Ankum), Iris Poppe (Christliches Krankenhaus Quakenbrück), Ines Rüschen (Diakonie Krankenhaus Rotenburg/Wümme), Stefanie Schwarz (Fa. Camelot – amb. Intensivpflege), Mareike Sudbrink (Klinikum Delmenhorst), Monika Tenfelde (Euregio Klinik Nordhorn)
Ulrich Barlag