16.06.2014 – Teilnahme am Zeitzeugengespräch des Osnabrücker Kulturvereins in der Villa Schlikker
28 Schülerinnen und Schüler des Kurses AP 13-16 nahmen am 28.05. am Zeitzeugengespräch zum Thema „Geraubte Kindheit“ teil. Diese Gespräche, die 1x monatlich in der Villa Schlikker stattfinden, wurden aufgrund der Größe der Klasse, in das Felix-Nussbaum Haus verlegt. Osnabrücker Bürger berichten hier von persönlichen Erfahrungen aus der Nachkriegszeit.
Im Rahmen des Unterrichts zum Thema Biografiearbeit hat sich die Klasse im Vorfeld theoretisch mit den verschiedenen Zeitepochen von 1918- 1990 beschäftigt. Dieses Hintergrundwissen ist elementarer Bestandteil von Biografiearbeit im Rahmen der Pflege, weil hier Erklärungsansätze für Äußerungen und Verhaltensweisen von Pflegebedürftigen begründet sind. Unterschiedlichste Prägungen die Pflegebedürftige in ihrer Kindheit, Jugend und jungen Erwachsenenalter erfahren stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Zeitgeschehen.
Bei der Bearbeitung der Zeitepochen entstellten die Schüler die unterschiedlichsten Plakate.
Durch die Teilnahme am Zeitzeugengespräch konnte dann die Nachkriegszeit noch einmal besonders vertieft werden.
Zur Klasse und einigen weiteren Interessierten sprach Herr B. Herr B wuchs in den Kriegs-und Nachkriegsjahren in einem Osnabrücker Heim auf.
Aus dieser Zeit und seiner stetigen Suche nach seinem Vater und seinen Wurzeln erzählte er mitunter sehr emotional.
Dieses 1,5 stündige Gespräch verging wie im Flug. Im Anschluss hatte die Klasse noch die Möglichkeit Herrn B. Fragen zu stellen.
Fragen wie: „ Wann haben sie aufgegeben darauf zu hoffen, dass ihre Mutter sie noch aus dem Heim holt?“ oder „ Was meinen sie, wie sollen Pflegekräfte mit solchen biografischen Lasten umgehen?“
Über die Fragen „Was empfinden sie heute, wenn sie in ein Heim, z.B. Seniorenheim, gehen?“ wurden von ihm gern und ausführlich beantwortet.
Ganz wichtig war es ihm, den Schülern mit auf den Weg zu geben, den Menschen mitsamt seiner Vergangenheit zu betrachten und in Altenpflegeeinrichtungen „keinen Heimcharakter“ aufkommen zu lassen, wie er ihn erlebt hat.