Herz- und Kreislauferkrankungen (Kardiologie)
Die Spezialdisziplin Kardiologie umfasst Diagnostik und Therapie aller Arten von Herz- und Kreislauferkrankungen. Im Mittelpunkt steht die Erkennung und Behandlung der Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Herzklappenfehlern, Herzrhythmusstörungen und Durchblutungsstörungen des Herzens (Koronare Herzkrankheit). Es werden auch die Halsgefäße (Gefahr des Schlaganfalls) und bei Verdacht auf eine peripher arterielle Verschlusskrankheit, die Gefäßversorgung der Beine untersucht. Hinzu kommt die Diagnostik und Behandlung der Bluthochdruckerkrankung.
Belastungs-EKG (Ergometrie)
Mit Hilfe der Ergometrie können die Abläufe der Herzerregung unter den Bedingungen einer körperlichen Belastung überprüft werden.
Eine Erweiterung der Ergometrie stellt die Spiroergometire dar.
Hierbei wird zusätzlich eine kontinuierlich Analyse der Atemluft des Patienten durchgeführt, um so festzustellen, ob die Beschwerden durch eine Herz- oder Lungenproblematik verursacht werden.
Echokardiographie
Die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) mit einem Gerät der neuesten Generation incl. 3D-Funktion (Vivid S9 der Firma General Electric) liefert Informationen und Bilder über den Aufbau und die Funktion des Herzens und seiner Klappen (z.B. Vergrößerung der Herzhöhlen, Pumpschwäche, Defekte an den Herzklappen).
Bodyplethysmographie / Lungenfunktionstest
Zur Überprüfung der Lungenfunktion können sowohl eine Spirometrie als auch eine Bodyplethysmographie durchgeführt werden.
Durch diese Untersuchung kann bei Patienten mit Kurzatmigkeit geklärt werden, ob die Symptome durch eine Störung im Bereich der Lunge oder durch eine andere Ursache bedingt ist.
Langzeit EKG-Aufzeichnung, Langzeit-Blutdruck-Messung
Zur Klärung unklarer Synkopen (s.o.), zur Kontrolle einer bekannten arteriellen Hypertonie und zur Abkärung kardiovaskulärer Risikofaktoren wird die Langzeit-Blutdruckmessung durchgeführt.
Zum Feststellen unklarer Rythmusstörungen, bei Verdacht auf zu langsamen oder zu schnellen Herzschlag oder zur Überprüfung einer eingeleiteten medikamentösen Rhythmustherapie erhält der Patient eine 24-std. Langzeit-EKG-Aufzeichnung.
Rhythmustherapie bei unregelmäßigen Herzschlag (Kardioversion bei absoluter Arrhythmie bei Vorhofflimmern)
Bei Patienten, die unter einem unregelmäßigen Herzschlag (absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern) leiden, kann nach einer entsprechenden Vorbehandlung mit blutverdünnenden Medikamenten (Marcumar, Xarelto o.ä.) nach entsprechender Aufklärung, eine Kardioversion durchgeführt werden. Zuvor wird zum Ausschluss von Blutgerinnseln im Herzen eine "Schluckecho-Untersuchung" (TEE, s.o.) durchgefühhrt. Die Kardioversion wird in Kurznarkose auf der Intensivstation von erfahrenen Ärzten durchgeführt.
Die geplante elektrische Kardioversion bei anhaltender absoluter Arrhythmie wird in unserem Haus als vorstationäre Leistung angeboten.
Transösophageale Echokardiographie (TEE)
Diese Untersuchung wird auch als "Schluckecho" bezeichnet: Ähnlich einer Magenspiegelung wird eine Ultraschallsonde in die Speiseröhre vorgebracht. Hierbei kann der Arzt vor allem Strukturen wie Herzkammern / vorhöfe, Herzklappen und Hauptschlagader besser beurteilen. Die Untersuchung geschieht, während der Patient eine Kurznarkose erhält. Während dieser Zeit wird er mit Hilfe eines EKG- und Blutdruckmonitors überwacht.
Stressechokardiographie (Echokardiographie mit medikamentöser Kreislaufsteigerung)
Besteht bei einem Patienten der Vedacht auf eine Durchblutungsstörung am Herzen, besteht die Möglichkeit eine Echokardiographie mit medikamentöser Kreislaufsteigerung durchzuführen. Hierbei können relevante Wandbewegungsstörungen des Herzmuskels erkannt werden. In diesen Fällen ist eine Röntgendarstellung der Herzkranzgefäße (=Koronarangiographie, Linksherzkathetermessung) erforderlich. Diese wird von einem Kardiologen im Marienhospital in Osnabrück konsiliarisch durchgeführt. Die vorbereitenden Maßnahmen und die Anmeldung zu dieser Untersuchung werden durch das ärztliche Personal organisiert.
Kipptischuntersuchung
Eine Möglichkeit zur Beurteilung von Kreislaufregulationsstörungen sowie unklarer Bewußtlosigkeiten (Synkopen) stellt die sog. Kipptisch-Untersuchung dar.
Hierbei wird der nüchterne Patient nach einer Liegezeit von 10 Minuten in eine 70° Stehposition aufgerichtet, die für 45 Minuten beibehalten wird. Oberkörper, Hüfte sowie die Beine sind gegen einen möglichen Sturz des Patienten mit Gurten gesichert. Bei der Untersuchung werden kontinuierlich Herzfrequenz und Blutdruck gemessen, um so etwaige Kreislaufreaktionen frühzeitig zu erkennen.