Bischof Dr. Franz-Josef Bode und Weihbischof Johannes Wübbe haben Weihnachtsgottesdienste im Franziskus-Hospital Harderberg, Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln und im Marienhospital Osnabrück der Niels-Stensen-Kliniken gefeiert.
Diese wurden wie jedes Jahr auch auf die Patientenzimmer übertragen. Der traditionelle Besuch der Bischöfe an den Krankenbetten musste in diesem Jahr coronabedingt entfallen.
Bischof Dr. Bode sagte im Marienhospital Osnabrück und im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln, er hoffe, den Patienten im kommenden Jahr Trost und Segen wieder persönlich auf den Stationen spenden zu können. In den Krankenhäusern sei während der Coronapandemie viel Mitmenschlichkeit zu spüren. Hier vollziehe sich eine noch intensivere Menschwerdung Gottes und der Menschen. Dr. Bode ermutigte alle, „die in den Krankenhäusern leben, lieben und leiden“.
Auch Weihbischof Johannes Wübbe dankte beim Wortgottesdienst im Franziskus-Hospital Harderberg allen Mitarbeitern, die jetzt zu Weihnachten, aber auch schon in den letzten Wochen, bis an die Leistungsgrenzen gegangen seien. Den Patienten überbrachte der Weihbischof Segens- und Genesungswünsche. In seiner Predigt griff er den Gedanken der Heimat auf. „Heimat gehört für viele zu Weihnachten.“ Das passe auch zur Bedeutung des Festes. „Gott will Nähe“, sagte Wübbe, „er will uns nah sein.“ Mit der Geburt in einem Stall in Bethlehem habe Gott aber gezeigt, dass Großes auch nicht in einem Zuhause passieren kann. „Gott hat seine Heimat verlassen und Heimat hier auf der Erde genommen. Und das am Rande der Stadt, am Rande der damals bekannten Welt.“
Im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln hatte Ärztlicher Direktor Dr. Ludger Hillejan Bischof Dr. Bode und alle Gottesdienstteilnehmer in der Kapelle sowie an den Bildschirmen begrüßt und einen kurzen Rückblick gehalten: Das Jahr habe vor allem gezeigt, „wie verletzlich wir sind, auf welch tönernen Füßen unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft, unser Gesundheitssystem, unsere ganze Lebensweise stehen“. Viele hätten diese existentielle Bedrohung, diese Zerbrechlichkeit unseres Lebens sehr gespürt. Hinzugekommen sei für viele der Verlust an Nähe, die schmerzliche Reduktion persönlicher Kontakte und des Austausches. „Die zurückliegenden Monate haben uns alle hier im Krankenhaus extrem gefordert“, berichtete Dr. Hillejan: „Aber mit sehr viel Energie, großem Sachverstand, Eigeninitiative und gutem Willen wurde vieles angegangen, neu organisiert, die Versorgung unserer Patienten auf hohem Niveau gesichert. Alle haben sich unter schwierigsten Rahmenbedingungen engagiert.“
Einsatzbereitschaft und Flexibilität seien immer vorhanden gewesen, so der Chefarzt: „Wir sind in diesem Jahr ein bisschen weiter zusammengerückt zu einer noch besseren Dienstgemeinschaft.“ Das Jahr habe gezeigt, dass es vor allem auch auf das Miteinander ankomme. Dr. Hillejan dankte allen für die gute Krisenbewältigung und zollte ihnen Lob und Anerkennung. „Aus diesen Erfahrungen lassen sich Kraft, Hoffnung und Zuversicht schöpfen für das kommende Jahr.“ Zugleich wies der Ärztliche Direktor darauf hin, dass das Leid der Patienten im Zuge der Pandemie extrem gewachsen sei. Als Ursachen nannte er die soziale Isolation durch den Besuchsstopp, längere Wartezeiten, Erschwernisse durch die Maskenpflicht und die Sorge um die Ansteckungsgefahr. Dennoch habe die Mehrzahl der Patienten Ruhe bewahrt, Verständnis gezeigt und bei der Behandlung mitgeholfen. „Immer war ein großes Vertrauen zu spüren“, betonte Dr. Hillejan: „Das hat uns geholfen, es verdient eine besondere Anerkennung und ein herzliches Danke.“