Untersuchung auf kritische angeborene Herzfehler

NSK-Verbundweit

Neugeborenenscreening in den Geburtshilfen der Region erweitert  

Osnabrück. Die Früherkennungsuntersuchungen für Neugeborene auf mögliche angeborene Erkrankungen (Neugeborenenscreening) sind jetzt in den Geburtshilfen der Krankenhäuser in der Region Osnabrück um die Untersuchung der Sauerstoffsättigung im Blut erweitert worden. Sie wird mit einem Gerät vorgenommen, das die Messung durch die Haut ohne Blutentnahme innerhalb kurzer Zeit vornimmt (Pulsoxymetrie).   Diese ermöglicht die Früherkennung von kritischen angeborenen Herzfehlern bei Neugeborenen. Je eher ein solcher Herzfehler erkannt wird, um so schneller kann eine entsprechende Therapie erfolgen, bevor die Babys kritisch krank werden. Die Erfolgschancen der Therapie durch Herzkatheteruntersuchung oder auch Herzoperation steigen dadurch deutlich.   In Deutschland wird von 10.000 Kindern rund ein Prozent (jedes hundertste Kind) mit einem Herzfehler geboren, zwölf Prozent davon sind schwere und zehn Prozent kritische Herzfehler.   Der Blutfluss im Herz-/Kreislaufsystem läuft bei Ungeborenen ganz anders als bei Neugeborenen, die Lunge wird beim Fetus kaum durchblutet und durch eine Kurzschlussverbindung umgangen. Viele Herzfehler sind durch den besonderen Kreislauf vor der Geburt und die Sauerstoffversorgung des Ungeborenen durch die mütterliche Plazenta im Mutterleib gut kompensiert.  Die Kurzschlussverbindung bleibt noch für eine kurze Zeit nach der Geburt erhalten, so dass die Kinder erst nach Verschluss dieser Verbindung erkennbar krank werden.   Daher hilft die Früherkennung durch das Pulsoxymeter schon in den ersten Stunden/Tagen nach der Geburt, betroffene Kinder zuverlässig zu entdecken. Die genaue Diagnose erfolgt dann durch eine Herzultraschalluntersuchung (Echokardiographie). Sollten bei den Untersuchungen in den geburtshilflichen Abteilungen der Niels-Stensen-Kliniken (Marienhospital Osnabrück, Franziskus-Hospital Harderberg, Christliches Klinikum Melle und Marienhospital Ankum) sowie auch im Klinikum Osnabrück Kinder auffallen, werden sie im Christlichen Kinderhospital zur weiteren Diagnostik und Therapie vorgestellt.  

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