In der Region Osnabrück kommt es meist im Januar zu Grippewellen mit unterschiedlicher Ausbreitung und Intensität. Die echte Grippe (Influenza) ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Darauf weisen Chefarzt Dr. Sebastian Ellis (Klinik für Innere Medizin der Niels-Stensen-Kliniken Bramsche) und Privatdozentin Dr. Kerstin Schütte (Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie am Marienhospital Osnabrück der Niels-Stensen-Kliniken) hin.
Ein Drittel aller Betroffenen leide unter schweren Krankheitszeichen wie beispielsweise plötzlichem hohem Fieber über 38,5 Grad Celsius, trockenem Reizhusten sowie Kopf- und Gliederschmerzen, erläutert Dr. Sebastian Ellis. Bei anderen Erkrankten verlaufe die Grippe weniger extrem, denn es gebe auch Infizierte, die selbst nicht erkrankten, aber andere anstecken könnten.
Die Influenza ist eine Infektionskrankheit die durch Viren verursacht wird und zu hohem Fieber, schweren Kopf- und Gliederschmerzen und einem trockenen Reizhusten führen kann. Im Unterschied zu einer Erkältung sind bei einer Influenza typischerweise nicht nur die Atemwege, sondern der gesamte Körper betroffen. Die Beschwerden treten meist schnell und heftig ein und lassen in der Regel nach einer Woche deutlich nach.
Die Grippe wird durch Tröpfchen – etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen – übertragen. Zudem kann man sich durch Händeschütteln infizieren. Das Risiko sich anzustecken, ist vor allem dort erhöht, wo sich viele Menschen aufhalten – beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen oder Einkaufsstätten.
Die Dauer und Schwere einer Influenzaerkrankung hängt von den Eigenschaften des Krankheitserregers sowie von der körperlichen Verfassung und der Immunantwort der betreffenden Person ab. Senioren, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe einer Grippe.
Nach wie vor ist die Grippeimpfung die beste Vorsorgemöglichkeit. Auch im Januar sei sie noch möglich, so Dr. Ellis. Es gehe darum, sich selbst, aber auch die Mitmenschen zu schützen. Besonders wichtig sei die Impfung für Risikogruppen, wie Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke und auch Beschäftigte sowie Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen und Personen mit stark erhöhtem Risiko, sich und andere anzustecken. Besondere Bedeutsamkeit erlange die Impfung auch durch die Ergebnisse jüngster Studien, die ein sechsfach erhöhtes Herzinfarktrisiko während der Influenza-Infektion nachgewiesen hätten.
Zusätzlich zur Grippeschutzimpfung sind laut Dr. Ellis weitere Maßnahmen empfehlenswert, um das Ansteckungsrisiko mit Influenzaviren zu verringern. Dazu gehörten zum Beispiel das Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung und regelmäßiges gründliches Händewaschen.