Am 14. Mai startet auch in der Region Osnabrück die bundesweite Aktionswoche Alkohol, deren Programm jetzt in den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche vorgestellt wurde. Ein Themenschwerpunkt sei die „Suchtselbsthilfe“, sagt Maximilian Seitz (Sozialpädagoge / Sozialarbeiter Niels-Stensen-Kliniken Bramsche).
Die Aktionswoche beginnt am Samstag mit einer Eröffnungsveranstaltung für Stadt und Landkreis Osnabrück um 10 Uhr auf dem Kirchplatz in Bramsche. Hier werden die Suchthilfe der Region sowie verschiedene Fachkliniken und Selbsthilfegruppen über ihre Arbeit informieren. Es gibt unter anderem alkoholfreie Cocktails, einen „Rauschbrillen-Parcours“, „provisorische Bierkisten“, Entgiftungstees, ein Alkoholquiz, Akupressur, Aromapflege, einen Notfallkoffer für Rückfällige sowie ein Resilienzprojekt.
Den Abschluss der Aktionswoche wird eine Veranstaltung am 21.und 22. Mai ab 10 Uhr auf der Gewerbeschau an der Halle Gartlage in Osnabrück bilden.
Bei beiden Veranstaltungen werden Caritas, Diakonie, Fachklinik Nettetal, Niels-Stensen-Kliniken Bramsche, Paracelsus Kliniken Bad Essen, Ameos, Blaues Kreuz und Kreuzbund sowie verschiedene Selbsthilfegruppen über die vielfältigen Hilfsangebote informieren.
Die Schirmherrschaft für die Aktionswoche haben Landrätin Anna Kebschull und Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter übernommen.
„Wir möchten sensibilisieren, die eigene Beziehung zum Alkohol zu hinterfragen“, sagt Melanie Grimm vom Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück. Die Aktionswoche solle zum Nachdenken über den Umgang mit Alkohol anregen.
In dem Pressegespräch zur Programmvorstellung in den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche erläuterten Vertreter des Arbeitskreises Sucht in Stadt und Landkreis Osnabrück die Botschaften der Aktionswoche. Es informierten Lea Grella (Suchtberatungsstelle Diakonisches Werk Georgsmarienhütte), Olga Schneider (Diakonisches Werk Bramsche), Judith Schwertmann-Gude (Paracelsus Kliniken Bad Essen), Maximilian Seitz (Sozialpädagoge / Sozialarbeiter Niels-Stensen-Kliniken Bramsche) und Wolfgang Heermann (Kreuzbund).
Sie berichteten, dass auch die Pandemie eine Rolle für einen zunehmenden Alkoholkonsum spiele. Das Ausfallen von Selbsthilfegruppentreffen habe die Situation für Betroffene weiter erschwert.
Allerdings betonten die Beteiligten, dass die Zusammenarbeit im Netzwerk sehr gut funktioniere und auf diesem Weg vielen Betroffenen geholfen werden könne. Sie riefen dazu auf, auffälligen Alkoholkonsum ernst zu nehmen und sich an die Einrichtungen der Suchthilfe in Stadt und Landkreis zu wenden. Denn die Zahl von rund 20 000 Menschen mit Alkoholproblemen in der Region sei hoch und es müsse alles getan werden, ihnen zu helfen. Es müsse immer wieder bewusst gemacht werden, dass Alkoholsucht eine Krankheit ist, die einer individuellen Therapie bedürfe.
Alle Veranstaltungen sind im online einzusehen unter www.aktionswoche-alkohol.de.