Ostercappeln. Die Spes-Viva-Palliativstation am Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln der Niels-Sensen-Kliniken ist als erste in Deutschland mit dem Qualitätssiegel Palliativbehandlung im christlichen Krankenhaus ausgezeichnet worden.
Die Urkunde der Zertifizierungsgesellschaft ProCumCert nahmen Dr. Ulrich Billenkamp, Chefarzt der Inneren Medizin, und Oberärztin Barbara Schällig, Pflegedirektor Rainer Alefs, die Stationsleitungen Gabriele Pschorn und Andrea Bliesener sowie Regina Rommel (Qualitätsmanagement-Koordinatorin) entgegen.
Die Prüfer lobten die „hervorragende Einrichtung“. Sie könne Vorbild für viele Palliativstationen sein. Die Ostercappelner Station zeichne sich durch eine hohe Fachlichkeit und Expertise aus. Hier stehe der Mensch nachweislich im Mittelpunkt. An den Bedürfnissen und Symptomen der Patienten und deren Angehörigen orientierten sich alle Abläufe der Station. Die Bedürfnisse von palliativen und sterbenden Patienten sowie deren Angehörigen würden umfassend berücksichtigt.
Interdisziplinäre Betreuung
Ein besonderes Merkmal in der Palliativarbeit stellt die enge Zusammenarbeit vieler Berufsgruppen dar, darunter Ärzte, Palliative-Care-Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Seelsorger, Sozialarbeiter, Kunst- und Musiktherapeuten sowie Psychologen. Die Auszeichnung gelte allen Beteiligten der Station, unterstrich Dr. Billenkamp. Ihr großes Engagement in der Palliativarbeit werde durch das Siegel in besonderer Weise gewürdigt. Die Station habe sich seit September intensiv auf das Zertifizierungsverfahren vorbereitet, erläuterten Regina Rommel und Rainer Alefs. Sie dankten allen, die in der sehr kurzen Zeit ein herausragendes Engagement gezeigt hätten. Das habe sich gelohnt: „Die strengen Kriterien des Anforderungskatalogs konnten mehr als erfüllt werden: Die Prüfer bewerteten die Arbeit der Palliativstation als sehr gut.“
Die Geschäftsführung und Krankenhausleitung gratulierte allen Mitarbeitern des interdisziplinären Teams der Palliativstation sowie den Leitern zu diesem herausragenden Erfolg. „Im Rahmen der Zertifizierung hat sich gezeigt, dass die Palliativarbeit in Ostercappeln starke Wurzeln hat“, hebt Geschäftsführer Michael Kamp hervor: So werde bereits seit Mitte der neunziger Jahre Pionierarbeit auf dem Gebiet der palliativen Behandlung, Therapie und Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen geleistet.
Wohltuende Atmosphäre
Die Spes-Viva-Palliativstation gibt es seit 2004 am Krankenhaus St. Raphael. Behandelt und begleitet werden Schwerstkranke und Sterbende mit dem Ziel, soviel Lebensqualität wie möglich zu erhalten oder zu gewinnen. Die Palliativstation arbeitet nach dem Konzept des ebenfalls in Ostercappeln ansässigen Vereins Spes Viva, mit dem eine intensive Kooperation besteht. Das Konzept der Spes-Viva-Palliativmedizin sieht eine Begleitung der Patienten vor, an der sich verschiedene Berufsgruppen beteiligen. Denn gerade am Lebensende braucht es mehr als eine gute medizinische und pflegerische Begleitung.
Dazu bietet die Station auch eine ganz besondere Atmosphäre: Auf dem Stationsflur stehen ein Klavier und ein Aquarium. Verschiedene Sitzecken und eine Spielecke für Kinder machen aus dem Flur einen wohnlichen Bereich, in dem sich die Gäste aufhalten können, wenn möglich auch zusammen mit den Patienten. An den Flur grenzen die Patientenzimmer und ein Wohnzimmer, das zum Gästezimmer für Angehörige umgewandelt werden kann. Ein Wintergarten, der im Licht schwimmt und eine überdachte Terrasse laden zum Verweilen aber auch zu wichtigen Gesprächen in guter Atmosphäre ein.