Langzeitstillen muss wieder als naturgegeben anerkannt werden

FHH - Franziskus-Hospital Harderberg

Das Angebot am Franziskus-Hospital Harderberg endet nun nach 15 Jahren - Eine Stillberatung im häuslichen Rahmen wird es auch künftig geben

Nach über 15 Jahren endet der Stilltreff im Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken. Viele Mütter mit ihren Kindern haben dort alles von der ersten Muttermilch bis hin zum Mittagessen am Familientisch erfahren können. „Es war berührend für mich, zu sehen, wie sich die Kinder über die Monate oder auch Jahre hinweg entwickelt haben“, berichtet Annette Barth, die im Ruhestand ist, den Stilltreff am Freitag aber noch einige Zeit fortgeführt hatte. Eine Stillberatung im häuslichen Rahmen wird es auch künftig geben.

Pflegedirektorin Silke Wiemann bedankte sich im Namen des Krankenhauses für das Engagement von Annette Barth. Die examinierte Kinderkrankenschwester legte im Jahr 2000 ihre Weiterbildung zur Stillberaterin nach den Standards der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen ab und hat den Treff am Harderberg jahrelang geleitet. Wöchentlich freitags von 10.30 bis 12 Uhr kamen Mütter mit Kindern oder auch Geschwisterkindern hierhin. „Der Stilltreff war über die Jahre auch immer Anlaufstelle für Frauen, die länger als ein Jahr gestillt haben“, so Annette Barth: „Langzeitstillen wird gesellschaftlich nicht gern gesehen. Es ist aber naturgegeben. Im geschützten Raum des Stilltreffs konnten diese Frauen sich mit ihren Kindern frei entfalten .“

„Es haben sich viele schöne Beziehungen und auch Freundschaften der Frauen untereinander über die Jahre entwickelt“, resümiert die 65-Jährige, die seit zwei Jahren im Ruhestand ist. „In den letzten Jahren ist Stillen auch definitiv immer stärker ein Thema für die Väter geworden, die ihre Frauen begleiten und unterstützen“, hat Annette Barth beobachtet. Zwar sei es auch immer um praktische Fragen gegangen, aber ebenso darum, Frauen in ihrem Selbstvertrauen zu stärken: „Ich möchte mich bei allen Müttern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, bedanken.“

Die Hasbergerin ist weiterhin im Netzwerk zur Stillförderung aktiv. Dieses empfiehlt sie auch allen Interessierten zu nutzen.

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