Osnabrück. Die häufigsten Erblindungsursachen und ihre Therapien standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung des Marienhospitals Osnabrück (MHO) der Niels-Stensen-Kliniken und des Blinden- und Sehbehindertenverbands Niedersachsen, Regionalverein Osnabrück, Emsland-Bentheim. Privatdozent Dr. Fabian Höhn, Chefarzt der Klinik für Augenheilkunde am MHO, stellte zudem Netzhautchips vor, die Blinden zukünftig Hoffnung auf erneutes Sehen geben können und voraussichtlich ab dem kommenden Jahr im Marienhospital implantiert werden. Katarakt, grauer Star, sei weltweit vorrangiger Auslöser einer Erblindung und die Makuladegeneration in den entwickelten Nationen, so der Mediziner. Netzhautzellen könnten sich nicht regenerieren, sagte er. Sehen sei aber für die Lebensqualität extrem wichtig. Helfen könne beim grauen Star eine Operation, bei der die Linse gegen eine künstliche ausgetauscht werde. Es sei immer mehr möglich, mit noch kleineren Schnitten zu operieren, weil die Linsen zunehmend kleiner würden. PD Dr. Höhn stellte verschiedene Linsentypen und -Modelle vor, die das Sehen auch ganz ohne Brille ermöglichten. Die Makula bezeichnete er als das Filetstück des Auges, da in diesem nur 0,5 Millimeter großen anatomischen Areal 100 Prozent Sehvermögen erzielt werden könne. Krankheiten in diesem Bereich seien daher besonders schwerwiegend. Eine altersabhängige Makuladegeneration führe zum Verlust des Sehvermögens, das Erkrankungsrisiko steige mit zunehmendem Lebensalter. Fünf Millionen Menschen seien in Deutschland erkrankt, eine Heilung sei nicht möglich, nur eine Behandlung der Symptome. Risikofaktoren seien unter anderem Alter, Rauchen und genetische Faktoren. PD Dr. Höhn dankte dem Blinden- und Sehbehindertenverband sowie zahlreichen Ausstellern, die durch ihre Produkte, die sie im Bildungszentrum St. Hildegard präsentierten, Menschen mit Sehbehinderung helfen.
Hoffnung für Blinde auf erneutes Sehen
MHO - Marienhospital Osnabrück