Georgsmarienhütte. Im Franziskus-Hospital Harderberg sind in diesem Jahr so viele Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten behandelt worden wie in kaum einem anderen deutschen Krankenhaus. Das bestätigte jetzt das Friedensdorf International, das als Kooperationspartner des Freibettenfonds am Franziskus-Hospital regelmäßig Kinder in das Krankenhaus der Niels-Stensen-Kliniken entsendet. In diesem Jahr seien es bis zu 25 Behandlungen bei mehr als zehn Kindern gewesen, freut sich Maria Tinnefeld vom Friedensdorf International. Am Dienstag, 12. Dezember, wird sie um 16 Uhr im Panoramasaal des Franziskus-Hospitals, Alte Rothenfelder Straße 23, über die Arbeit des Friedensdorfs berichten und sich persönlich für die Unterstützung durch Oberarzt Dr. Jürgen Apel und sein Team bedanken. Das Friedensdorf und das Pflegepersonal freuen sich über ehrenamtliche Unterstützung bei der Betreung der Kinder, Interessenten können sich im Gespräch mit Frau Tinnefeld einen ersten Einblick verschaffen. Der zehnjährige Albino Manuel ist gerade im Franziskus-Hospital in Behandlung. Kurz zuvor war bei den beiden neunjährigen Albino und Adison aus Angola hier eine angeborene Fußfehlstellung („Klumpfuß“) an beiden Füßen korrigiert worden. „Der Klumpfuß wird bei uns heutzutage schon im Säuglingsalter durch eine Gipsbehandlung und anschließende Achillessehnenverlängerung behandelt“, erläutert Dr. Apel: „Man sieht ihn daher bei uns kaum noch in voller Ausprägung.“ In vielen Ländern Afrikas gebe es diese frühe Behandlung der Kinder nicht. Der Klumpfuss führe daher dort zu enormen Belastungen für die Kinder. Albino und Adison seien mit Schuhen der Größe 45 im Friedensdorf angekommen und unter Schmerzen auf dem Fußrücken gegangen. Die Klumpfüße seien dann, wie in diesem Alter nicht mehr anders möglich, durch eine sehr aufwendige Operation im Franziskus-Hospital korrigiert worden. Seit 50 Jahren hilft das Friedensdorf International Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten unter anderem im Rahmen der medizinischen Einzelfallhilfe. Rund 250 - 300 Kinder aus aktuell acht Ländern halten sich ständig durch das Friedensdorf vermittelt in Deutschland auf und kehren nach abgeschlossener Behandlung in bundesweiten Krankenhäusern weitestgehend genesen zu ihren Familien zurück.
Franziskus-Hospital behandelt die meisten Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten
FHH - Franziskus-Hospital Harderberg