Dankbar für Hilfsgüter aus Melle und Bramsche  

CKM - Christliches Klinikum Melle

Pflegedirektorin des CKM besuchte Menschen in der Ukraine  

Melle/Bramsche. Das Christliche Klinikum Melle (CKM) der Niels-Stensen-Kliniken und die Niels-Stensen-Kliniken Bramsche haben einem Krankenhaus und einer Kinderklinik in der Ukraine geholfen. Ein Transport mit Betten, medizinischen Geräten, Infusionsständern, Milchpumpen, OP-Wäsche, Rollstühlen, Kleidungsstücken und vielen anderen Hilfsgütern startete im März vom CKM in Richtung Solotonoscha. Jetzt nahm Mareile Greiser, Pflegedirektorin am CKM, eine Einladung aus der Ukraine an und besuchte Solotonoscha, sprach mit den Menschen und erfuhr große Gastfreundschaft sowie Dankbarkeit für die Hilfsgüter.   „Ich wollte wissen, ob unsere Hilfsgüter wirklich an den richtigen Stellen ankommen, da viel über Korruption berichtet wird“, so die Pflegedirektorin. Sechs Tage dauerte die Reise gemeinsam mit Jens Unger, Silvio Uhlig und seiner Frau.   In Kiew wurden sie nach der Landung durch Alexandre, den Fahrer des Bürgermeisters und den Verantwortlichen der Stadt für den Transport, Nicolai Cherinku, abgeholt. Am nächsten Tag stand ein Empfang beim Bürgermeister und ein Besuch in drei Krankenhäusern an. Das Krankenhaus in Solotonoscha ist dem Kreis unterstellt. „Der Chefarzt zeigte uns stolz die sehr modern renovierte Eingangshalle mit digitaler Anzeige der Stationen und Fachbereiche“, so Frau Greiser: „Weiterhin gab es einen digitalen Röntgenarbeitsplatz und einen Befundungsarbeitsplatz. Eine Station war baulich renoviert. Alle anderen Bereiche inklusive der Intensivstation würden in Deutschland sofort geschlossen.“ Im Schockraum der Notfallaufnahme stand einer der gespendeten Verbandswagen.   „Auf der Kinderstation war ich tief betroffen“, berichtet die Pflegedirektorin: „Der Bereich war nicht renoviert, die Wände teilweise mit offenen Löchern oder herabgefallenen Fliesen. Die hygienische Situation so, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass Kinder in dieser Umgebung gesunden können. Das Isolierzimmer in einem katastrophalen hygienischen Zustand.“ Im Abschlussgespräch mit dem Bürgermeister wurde deutlich, dass er mit den Leistungen des Krankenhauses sehr unzufrieden ist, es durch den Kreis betrieben wird, ist sein Einfluss jedoch begrenzt. Er machte klar, dass er sich sehr für die gesundheitliche Versorgung der Stadt einsetzt.   Die Poliklinik, die dem Krankenhaus angegliedert war und durch die Stadt finanziert wird, hatte er im letzten Jahr an einen anderen Ort in der Stadt verlagert. Die Leiterin, eine energische Ärztin mit guten Englischkenntnissen, führte die Gäste herum. „Hier sah ich viele unserer Betten, in denen Patienten ambulante Infusionstherapien erhielten. Ebenso einen Bereich für Kinder, der hygienisch deutlich besser ausgestattet war als die Kinderstation“, so Mareile Greiser: „Stolz wurden uns drei ganz neu eingerichtete und renovierte Zimmer zur Vorsorgeuntersuchung von gesunden Kindern gezeigt. Auch wenn wir hier an vielen Stellen Desinfektionsmittelspender zur Händehygiene sahen, fehlt es an Grundlegendem.“ Es gab keinen Wickel- und Kinderuntersuchungsplatz, der mit einer Wärmelampe ausgestattet war. Das Budget ist nicht ausreichend für Instrumente, Einmalmaterial (Spritzen, Kanülen, Infusionsgeräte) und vor allem diagnostische Geräte. Das gespendete Sonographiegerät wird von einer Ärztin, die zur Bedienung eine Woche in der Uniklinik Kiew geschult wurde, sorgsam gehütet und ist in ständigem Einsatz.   Das Krankenhaus in Tschernobay, mit einer engagierten Leitenden Ärztin, die sich sehr für die Modernisierung einsetzt und laut Bürgermeister unnachgiebig bei den staatlichen Stellen um die Finanzierung kämpft, hatte den besten Standard. Einen neu gefliesten OP-Bereich mit kleiner Umkleideschleuse, Klimaanlage (jedoch ohne Keimfilterung) und chirurgischem Waschplatz. Sie berichtete, sie habe sich vorher in Polen in einem Krankenhaus den OP angesehen und das nachbauen lassen. Hier gab es einen digitalen Röntgenplatz und eine renovierte Intensivstation. Sie hat ein hohes Interesse bekundet, Kontakte zum Westen aufzubauen und möchte sehr gerne Krankenhäuser in Deutschland kennenlernen.   „Mit unserer Unterstützung haben wir etwas Sinnvolles und Gutes getan“, resümiert die Pflegedirektorin: „Die Menschen dort sind weiter auf die Hilfe aus dem Westen angewiesen und wünschen sich Kontakt zu Deutschland. Ich werde die Stadt Solotonoscha, das Sozialzentrum und die Poliklinik soweit es in meinen Möglichkeiten steht, gerne weiter unterstützen. Eine große Hochachtung habe ich vor den Menschen, wie sie bei allem Mangel und manchmal bei großer Armut ihren Alltag meistern. Ich habe viele sehr glückliche und zufriedene Menschen getroffen. Ich durfte erfahren, dass Geld nicht glücklich macht.  Dankbar bin ich für die erlebte große Gastfreundschaft, die uns dort ganz selbstverständlich entgegengebracht wurde.“  

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