Melle. Die erweiterte Palliativeinheit am Christlichen Klinikum Melle (CKM) der Niels-Stensen-Kliniken ist von Generalvikar Theo Paul und Superintendent Hans-Georg Meyer-ten Thoren im Rahmen einer Eröffnungsveranstaltung mit zahlreichen Unterstützern feierlich eingesegnet worden. „Die Erweiterung für 271 000 Euro konnte komplett durch Spenden finanziert werden“, freute sich Verwaltungsdirektor Christian Schedding und bedankte sich bei allen, die dazu beigetragen haben. Es sei im März 2014 ein Spendenbarometer gestartet worden. Ganz Melle habe eine Begeisterung dafür entwickelt, die Erweiterung der Palliativeinheit zu unterstützen. Das Vorhaben sei zu einem Meller Projekt geworden. 220 Spender hätten sich beteiligt. Ohne sie wäre die Erweiterung nicht möglich gewesen. Auch die Mitarbeiter des CKM hätten sich sehr engagiert, betonte Schedding und nannte stellvertretend für alle die „Backmädelz“ (CKM-Endoskopieteam). Dr. Klaus Peter Spies, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Leiter der Palliativmedizin, informierte über die Palliativarbeit am CKM. Seit 2009 gebe es die Palliativmedizin im Sinne einer intensiven ganzheitlichen Betreuung am Christlichen Klinikum Melle. Sie arbeite nach dem Konzept von Spes Viva. Die Zahl der Patienten sei von anfangs 30 im Jahr 2009 auf mittlerweile 110 (2017) gestiegen. 50 Prozent werden wieder nach Hause entlassen, 35 Prozent sterben auf der Palliativstation und 15 Prozent werden in Hospize oder Pflegeeinrichtungen vermittelt. Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Mitinitiator von Spes Viva und Vorsitzender des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes, beschrieb die Idee von Spes Viva, den Tod in das Leben zu integrieren. Für Spes Viva sei es wichtig, in einem Netzwerk und auf dem Boden christlicher Weltanschauung zu arbeiten. „Ich freue mich, dass der Spes-Viva-Förderverein die Erweiterung der Palliativeinheit mit 50 000 Euro unterstützen konnte“, so Hardinghaus, der auch Glückwünsche vom Deutschen Hospiz- und Palliativverband überbrachte. Generalvikar Theo Paul dankte allen am Zustandekommen der Erweiterung Beteiligten für ihr Engagement. Und Superintendent Hans-Georg Meyer-ten Thoren nannte das christliche Menschenbild mit seiner Betrachtung des ganzen Menschen eine Basis der Palliativarbeit: Den Patienten solle ein Schutzraum für Körper, Seele und Geist gegeben werden. Die erweiterte Palliativeinheit mit ihrer besonderen Atmosphäre schaffe gute Voraussetzungen, um mit den Patienten und Angehörigen ins Gespräch zu kommen, so Diakon Martin Walbaum für die Krankenhausseelsorge. Ein Dankeschön sprach Werner Lullmann, Geschäftsführer der Niels-Stensen-Kliniken, allen Engagierten aus und lobte das außergewöhnliche spendenfinanzierte Projekt. Die Arbeit der Palliativstation stellten Mitarbeiter des Palliativteams mit einer Bilderpräsentation vor. Im Rahmen der Erweiterung entstand ein 40 Quadratmeter großer Multifunktionsraum für Begegnungen mit Angehörigen und Freunden. Auch wurden bedarfsgerechte und ansprechende Patientenzimmer eingerichtet. Der neue Bereich hat ein helles freundliches Gesicht mit frischen Bodenbelägen in Holzoptik und optimaler Beleuchtung. „Wir möchten, dass die Patienten sich wohlfühlen“, so Schedding. Dazu solle auch der 16 Quadratmeter große begrünte Balkon beitragen. Er habe eine Beschattungsanlage, um auch bei greller Sonne genutzt werden zu können. Das Konzept der Erweiterung wurde von dem Palliativteam mit entwickelt und mit dem Architekten Stephan Leiwe abgestimmt. Gemeinsam wurde im Team auch ein ansprechendes Farbkonzept entworfen. So entstand eine Oase der Harmonie, die den Patienten eine Wohlfühlatmosphäre und einen Gegenpol zum eher hektischen Alltag bietet.
Dank an 220 Spender
CKM - Christliches Klinikum Melle