Blutgerinnsel können tödlich sein. Bei Verletzungen sind sie nützlich und helfen, eine Wunde wieder zu verschließen. Allerdings kann es ebenso vorkommen, dass sich im Blutkreislauf auch ohne eine Verletzung ein Gerinnsel bildet. Das kann dann ein Blutgefäß verstopfen und zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Bestimmte Erkrankungen und erbliche Veranlagungen können das Risiko für ein Blutgerinnsel erhöhen. Darüber informiert Dr. Lars Heuer, Blutgerinnungsspezialist und Leiter der Gerinnungsambulanz im Verbund der Niels-Stensen-Kliniken. Zu erreichen ist er am Montag, 24. Oktober, 12 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 05462 / 881 3110.
Dr. Lars Heuer ist Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Perioperative und Allgemeine Hämostaseologie am Marienhospital Ankum-Bersenbrück (MHA) der Niels-Stensen-Kliniken.
Risikofaktoren für die Entstehung eines Blutgerinnsels sind unter anderem operative Eingriffe, längere Bettruhe, Ruhigstellung durch Gipsschienen, Tumorerkrankungen, schwerwiegende Entzündungsreaktionen, Schwangerschaft sowie die Behandlung mit bestimmten Medikamenten. Bei vielen Patienten liegt eine Kombination aus mehreren Risikofaktoren vor.
Die Behandlung von Thrombosen und Embolien erfolgt in der Regel durch die hochdosierte Gabe von Blutverdünnern. Einige Patienten müssen diese lebenslang einnehmen. Wenn Risikofaktoren erkannt werden, ist ein Vorbeugen möglich. Einerseits werden niedrig dosierte Blutverdünner verabreicht. Andererseits sind aber auch allgemeine Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung und ausreichendes Trinken sinnvoll.
Weltweit stirbt jeder vierte Patient an den Folgen einer Thrombose oder Embolie (Blutgerinnsel). Um die Allgemeinheit über dieses Krankheitsbild zu informieren und somit Anzeichen der Erkrankung zu erkennen, so dass eine Behandlung frühzeitig möglich ist, wurde im Jahr 2014 der sogenannte Weltthrombosetag durch die internationale Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (ISTH) ins Leben gerufen.
Der Weltthrombosetag findet jedes Jahr im Oktober statt. Der deutsche Arzt und Pathologe Virchow hat schon im 19. Jahrhundert eine allgemeine Theorie zur Entstehung von Thrombosen und Embolien – die sogenannte Virchowsche Trias – entwickelt, welche nach über 150 Jahren noch heute gültig ist.