Auf Warnzeichen achten und zur Vorsorge gehen

MHO - Marienhospital Osnabrück

„Gesundheit im Gespräch“ über Krebserkrankungen im Verdauungstrakt mit PD Dr. Kerstin Schütte und Prof. Dr. Christoph Nies vom MHO

Darmkrebs, Bauspeicheldrüsenkrebs und andere Krebsarten im Verdauungstrakt gehören zu den verbreiteten onkologischen Erkrankungen. Besonders Darmkrebs tritt vielfach auf. Nach aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts ist er mit jährlich rund 60000 Neuerkrankungen bei Frauen die zweihäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebsart in Deutschland. Bauspeicheldrüsen- oder Pankreaskrebs kommt nicht ganz so häufig vor, sondern nimmt mit jährlich etwa 20000 Fällen bei Frauen den sechsten Platz und bei Männern Platz sieben der Krebshäufigkeit ein. Aber wie der Darmkrebs bildet er eine häufige Krebstodesursache.

Zu den Gründen gehört, dass von Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs in frühen Stadien oft keine oder nur unspezifische Beschwerden ausgehen, sodass sie erst spät erkannt werden. Welche Warnzeichen es gibt und wie Krebserkrankungen am Darm, an der Bauchspeicheldrüse und an anderen Organen des Verdauungstrakts rechtzeitig erkannt und behandelt werden können, darum geht es im nächsten Vortrag der Reihe „Gesundheit im Gespräch“ der Niels-Stensen-Kliniken.

Mit PD Dr. Kerstin Schütte, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie, und Prof. Dr. Christoph Nies, dem Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, referieren an dem Abend erneut zwei angesehene Mediziner des Marienhospitals Osnabrück (MHO). Unter der Überschrift „Krebserkrankungen im Verdauungstrakt – Risikofaktoren, Vorsorge, Früherkennung und Therapie“ gehen sie am Mittwoch, 2. November, 18 Uhr, im NOZ-Medienzentrum am Breiten Gang auf alle Teilgebiete der gastrointestinalen Onkologie, also der Behandlung von Krebserkrankungen an Verdauungsorganen, ein. Schwerpunkte des Vortrages sind Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, auf die sich das MHO als von der deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Darmkrebs- und Pankreaskrebszentrum auch besonders spezialisiert hat.

Der Vortrag ist für Besucher zugänglich und wird zusätzlich live im Internet übertragen. Der Live-Stream kann unter der Adresse www.noz.de/gesunderbauch eingeschaltet werden. ffn-Moderator Moritz Zachow führt durch den Abend. Schütte und Nies können nach dem Vortrag von Besuchern angesprochen werden und beantworten Fragen. Dazu können auch zuvor Fragen an sie gerichtet werden. Das Einsenden von Fragen ist über die E-Mail-Adresse gesundheit-im-gespraech@remove-this.noz.de möglich.

Wie die aus Papenburg stammende Schütte erläutert, gehören bei Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs neben erblichen Faktoren auch die Ernährung und Lebensgewohnheiten zu den Ursachen, die eine Entstehung begünstigen können. Bei beiden Krebsarten kann nach ihren Angaben Übergewicht eine Rolle spielen, außerdem lassen Rauchen, Alkohol und bestimmte Vorerkrankungen das Risiko steigen. Bei beiden Krebsarten sei für gute Aussichten auf Heilung eine rechtzeitige Erkennung besonders wichtig.

Zu den möglichen Symptomen für Bauchspeicheldrüsenkrebs gehören laut Schütte Gewichtsverlust, Bauch- und Rückenschmerzen, Gelbsucht, Appetitverlust, Erbrechen und das Auftreten einer Zuckerkrankheit. Stellen sich solche Beschwerden ein, sollte, wie die Chefärztin rät, dringend ein Mediziner aufgesucht und eine genaue Untersuchung durchgeführt werden. Anders als bei Darmkrebs gebe es für Karzinome an der Bauchspeicheldrüse keine empfohlene Methode zur Früherkennung.

Auf Darmkrebs können nach ihren Angaben etwa Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, häufiger Durchfall, Blut oder Schleim im Stuhl, häufige Blähungen auch mit ungewolltem Stuhlabgang sowie Gewichtsverlust und Völlegefühle als Anzeichen deuten. Auch bei solchen Beschwerden sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden, rät Schütte. Wie sie erläutert, nimmt das Darmkrebsrisiko ab dem 50. Lebensjahr zu und ist für Menschen über 70 Jahren am höchsten. „Durch Vorsorgeuntersuchungen lassen sich Vorstufen von Darmkrebs sicher erkennen, so dass durch das Vorsorgeprogramm die Erkrankungshäufigkeit in Deutschland um fast 20 % zurückgegangen ist. Im frühen Stadium bestehen besonders gute Aussichten auf Heilung. Deshalb ist die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen so wichtig, die alle Menschen ab dem 50. Lebensjahr kostenlos machen können“, so Schütte.

Welche Therapieverfahren zur Behandlung von Darm- oder Pankreaskrebs gewählt werden, hängt davon ab, um welche Krebsarten es sich genau handelt und wie weit die Erkrankungen bereits fortgeschritten sind, auch spielen weitere Faktoren wie das Alter und der Gesundheitszustand der Erkrankten eine Rolle. Je nach individuellem Verlauf werden, wie Schütte erläutert, häufig auch multimodale Behandlungsansätze gewählt, bei denen operative Eingriffe mit Chemotherapien, Strahlenbehandlungen und Immuntherapien kombiniert werden.

 

 

Zurück zum Seitenanfang