Ankumer Hüft-Patienten helfen Patienten deutschlandweit

MHA - Marienhospital Ankum Bersenbrück

Startschuss für Spendenprojekt in der Orthopädie am Marienhospital Ankum-Bersenbrück

Patienten helfen Patienten: In der Orthopädie am Marienhospital Ankum-Bersenbrück (MHA) der Niels-Stensen-Kliniken wurde jetzt der Startschuss für das Spenden von Hüftköpfen gegeben. Der Hüftkopf kann immer dann gespendet werden, wenn der Patient ein künstliches Hüftgelenk und somit eine Hüftendoprothese bekommt. In diesem Fall entfernt der Operateur den Hüftkopf komplett als einheitliche Knochensubstanz, da Platz für die Prothese geschaffen werden muss. In den meisten Fällen wurde der Hüftkopf bisher entsorgt, wenn keinen weiteren Untersuchungen durchgeführt werden mussten. „Immer wieder kommt es vor, dass bei großen operativen Eingriffen Knochendefekte, zum Beispiel nach einem Unfall, aufgefüllt werden müssen“, so Chefarzt Dr. Mumme Schüller: „Mit den gespendeten Hüftköpfen aus der Knochenbank können solche Defekte ausgebessert werden.“

Dies gilt nicht nur für die Orthopädie in Ankum, sondern die gespendeten Hüftköpfe kommen deutschlandweit zum Einsatz. Dafür wird der entnommene Hüftkopf mit einem speziellen Verfahren verpackt und labortechnisch aufgearbeitet. Dem Spender wird zudem unmittelbar vor seiner Operation Blut entnommen. Dieses wird gesondert untersucht. Erst danach wird der Hüftkopf durch einen Facharzt freigegeben. Von der Operation bis zur Freigabe des Knochens kann es bis zu 14 Tage dauern. Anschließend wird die Hüftkopfspende in einer nationalen Knochenbank bereitgestellt.

„Die Vorbereitungen für die Hüftkopfspende haben über ein Jahr gedauert“, erläutert Dr. Schüller. Eine Entnahme sei „Präzisionsarbeit“, so dass neben Genehmigungen und Nachweis von Qualitätsstandards umfangreiche Schulungen für das Team durchgeführt wurden, so der Mediziner weiter. „Vom Arzt, der die Patienten aufklärt, über die Anästhesie-Pflege, die die Blutentnahme abwickelt, bis hin zur Fachpflege OP, die die Knochenspende dokumentiert und verpackt, sind viele Mitarbeitende beteiligt“, ergänzt Florian Tiesmeyer, Projektleiter der Hüftkopfspende.

Das Marienhospital Ankum-Bersenbrück ist eines von nur wenigen Krankenhäusern der Region, welche die Hüftkopfspende durchführen darf. Verwaltungsdirektor Christian Nacke sieht durch die Hüftkopfspende zudem eine weitere Stärkung der orthopädischen Versorgung im Marienhospital Ankum-Bersenbrück und dankt dem ganzen Team für den Einsatz bei diesem Projekt.

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